Als vor wenigen Tagen die Meldung kam, die Parteien des rechtszionistischen Blocks seien in den Umfragen auf einen neuen Höchststand angewachsen und würden auf 70 der insgesamt 120 Knesset-Mandate kommen, glaubten viele, dies wäre das Maximum dessen, was die rechtszionistischen Parteien erreichen könnten und vielleicht auch nur der vorübergehende Höchststand.Berücksichtigt man noch die etwa 12 Mandate, die an die arabischen Parteien entfallen dürften, bleibt für den Rest nicht mehr wirklich viel übrig.
Doch der Höchststand, sozusagen "das Ende der Fahnenstange" scheint mit den 70 Mandaten nicht erreicht zu sein. Einer heute veröffentlichten Meinungsumfrage kommen die rechtszionistischen Parteien nunmehr zusammen auf 71 Mandate. Nach Wochen des Rückgangs konnte die Listenverbindung Likud-Beteinu unter Führung von Ministerpräsident Binjamin Netanyahu sich von 34 auf 35 Mandate leicht verbessern und den Abwärtstrend stoppen, zugleich wurde damit erneut die Position des Likuds als mit weitem Abstand größte Partei bestätigt. Die sozialdemokratische Avoda konnte ebenfalls leicht zulegen und liegt nun bei 19 Mandaten. Die neugegründeten Parteien der früheren Außenministerin Zipi Livni und des Fernsehmoderator Yair Lapid kommen in der neuen Umfrage auf 7, bzw. 9 Mandate - weniger als in den vorangegangenen Umfragen. Der "Senkrechtstarter" Naftali Bennett mit seiner rechtsgerichteten Partei Beit Jehudi bleibt stabil bei 14 Mandaten, bisher ist die Partei mit 3 Sitzen in der Knesset vertreten. Die sephardisch-orthodoxe Schas-Partei kommt auf 8 Sitze, in der aktuellen Knesset ist die Partei noch mit 12 Mandaten vertreten. Die Kadima-Partei, die derzeit mit 29 Mandaten noch die größte Fraktion in der aktuellen Knesset bildet, ist für die Meinungsumfragen nicht mehr meßbar und könnte am Wahlabend an der 2-Prozent-Hürde scheitern.
Die ultralinke Meretz-Partei konnte sich zwar von 3 auf 4 Mandate verbessern, spielt aber auch weiterhin nur eine Rolle am Rand.
Auch die Umfragen anderer Meinungsforschungsinstitute ergeben ähnliche Ergebnisse - ein überwältigender Sieg für den rechtszionistischen Block, ein Scheitern der Mitte-Links-Parteien. Nur in der Verteilung innerhalb der Blöcke unterscheiden sich die Ergebnisse etwas. Bei den Umfragen anderer Meinungsforschungsinstitute ist Beit Jehudi noch etwas stärker, zum Teil liegt die Partei dort bei bis zu 18 Mandaten.
Analysten zeigen darüber hinaus auf, das sich ein weiterer, seit Wochen zu beobachtender Trend weiter verfestigt: Je jünger die Befragten sind, desto höher wird der Anteil für die rechtszionistischen Parteien.
haolam
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