Thursday, September 18, 2014

Terrorplan: 22-Jähriger sollte für IS Passanten enthaupten

Nach dem größten Anti-Terror-Einsatz in der Geschichte Australiens ist der erste Verdächtige in Sydney vor Gericht erschienen. Der 22-Jährige wurde am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, einen "Terrorakt" geplant zu haben. Ziel des Anschlags sei es gewesen, die Öffentlichkeit zu "schockieren, entsetzen und in Angst zu versetzen", erklärte die Anklage. Der Beschuldigte sei von dem ranghöchsten Vertreter der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in Australien, Mohammed Baryalei, beauftragt worden, öffentliche Hinrichtungen vorzunehmen. Nach Informationen des Senders ABC erhielt der 22-Jährige diese Woche einen Telefonanruf von dem australischen IS-Kämpfer aus dem Nahen Osten. Der Mann habe ihn angestachelt, Menschen in Australien auf offener Straße zu entführen und zu enthaupten. Er hätte das Opfer in eine IS-Flagge wickeln und den Mord filmen sollen. Die Videos sollten dann veröffentlicht werden. "Hier geht es nicht um einen Verdacht, sondern um ein Vorhaben", sagte Premierminister Tony Abbott. "Diese Menschen hassen uns nicht dafür, was wir tun, sondern sie hassen uns dafür, wer wir sind und wie wir leben. Das macht uns zum Ziel." Abbott wollte sich zu der Tat nicht konkret äußern, sagte zu den potenziellen Tätern, es sei wichtig, dass die Behörden ihnen "einen Schritt voraus" seien. "Und heute Morgen waren sie es." Im Morgengrauen hatten mehr als 800 Beamte bei Razzien in den Großräumen von Sydney und Brisbane 15 Menschen festgenommen und mindestens eine Waffe beschlagnahmt. Insgesamt waren 25 Durchsuchungsbefehle ausgestellt worden. Es handelt sich nach Informationen von ABC überwiegend um gebürtige Afghanen. Bei den Razzien sollen Macheten, Gesichtsmasken und Kampfanzüge sichergestellt worden sein. ...Polizeieinsatz der australischen Geschichte beteiligt. Dieses Foto zeigt einen knienden, mutmaßlichen Terroristen in Sydney, der größten Stadt Australiens. Bereits in der vergangenen Woche waren zwei Männer in Brisbane wegen Terorismusverdacht inhaftiert worden. Etwa jeder Zweite der rund 500.000 australischen Muslime lebt im Raum Sydney, meist in den westlichen Vorstädten, auf denen der Schwerpunkt der Razzien lag. Der Chef der Bundespolizei, Andrew Colvon, sagte zu den Festnahmen, die zerschlagene Gruppe habe nach Überzeugung der Behörden "kriminelle Akte" in Australien geplant. Auch er sprach von Gewalttaten gegen zufällig ausgewählte "Mitglieder der Öffentlichkeit". Andrew Scipione von der Polizei im Bundesstaat New South Wales, in dem Sydney liegt, rief zur Ruhe auf. Die Menschen müssten wissen, dass sie sicher seien, sagte er. Australien hatte vor wenigen Tagen die nationale Terrorwarnstufe auf "hoch" gesetzt. Die Behörden sorgen sich vor allem um Rückkehrer, die sich in Syrien und dem Irak den IS-Kämpfern angeschlossen haben. Die australische Regierung unterstützt den Kampf gegen die Dschihadisten und kündigte unter anderem die Entsendung von 600 Militärbediensteten in die Vereinigten Arabischen Emirate an, um die Front gegen den IS zu stärken. Die australische Bevölkerung beobachtet mit wachsender Sorge, dass Mitbürger an islamistischen Kampfhandlungen im Ausland teilnehmen. Im Juli hatte ein australische Islamist in Bagdad drei Menschen bei einem Selbstmordanschlag getötet. Außerdem kursieren Fotos im Internet, die zwei aus dem Land ausgereiste Islamisten zeigen, wie sie abgeschnittene Köpfe syrischer Soldaten in die Höhe halten.
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