Thursday, September 18, 2014

Autokorrektur

        “Palestinian Authority President Mahmoud Abbas made waves in New York on Wednesday after a press release announcing an upcoming public appearance in the city noted that among other topics, Abbas would address how ‘violent protest is the best method’ for the Palestinians to achieve statehood. [..] A representative of the Palestine Liberation Organization, in response to a query by the Jewish Telegraphic Agency, said that an auto-correct feature changed ‘nonviolent’ to ‘violent’ and that a new, amended press release had been sent out.”
Hat die PLO, wie ihr vielfach nachgesagt wird, tatsächlich der terroristischen Gewalt gegen Israel abgeschworen? Die PLO gilt als internationale Repräsentantin der “Palästinenser”, als die sie freilich nur anerkannt werden sollte, verspricht sie Gewaltlosigkeit nicht nur.
Galt bis 1974 der jordanische Herrscher Hussein bin Talal als legitimer Repräsentant “palästinensischer” Interessen, betraute gegen dessen Widerstand die Arabische Liga im Oktober 1974 die PLO mit dieser Aufgabe, die einen Monat darauf Beobachter im Kreis der Vollversammlung der Vereinten Nationen wurde.
Die seit 1968 durch die Fatah dominierte PLO hatte sich bis dahin wenig friedfertig gezeigt. Die unter ihrem Dach operierenden “palästinensischen” Terroristenbanden hatten sich mit zahlreichen internationalen Anschlägen und Flugzeugentführungen zweifelhaften Ruhm erworben.
Daß sich König Hussein I. dagegen verwahrte, die PLO unter der Führung Yassir Arafats anzuerkennen, lag mit daran, daß sie neben Israel auch Jordanien als Teil “Palästinas” “befreien” wollte; im “Schwarzen September” 1970 hatte die PLO Jordanien in einen blutigen Bürgerkrieg gestürzt.
Die Aufnahme in die UN-Vollversammlung vermochte die PLO nicht zu befrieden. 1987 war sie eine treibende Kraft hinter der Ersten Intifada, 1991 sorgte sie mit ihrer Unterstützung Saddam Husseins dafür, daß die Befreiung Kuwaits einherging mit der Ausweisung von etwa 450.000 “Palästinensern”.
Erst danach versuchte die PLO, ihre Ziele auch auf diplomatischem Weg durchzusetzen, 1993 konnte sie in den Verhandlungen von Oslo einen bis heute nachwirkenden Erfolg verbuchen: Israel anerkannte die PLO und gewährte “Palästinensern” eine weitgehende Autonomie.
Wurden 1994 Ministerpräsident Yitzhak Rabin, Shimon Peres, dessen Vorgänger wie Nachfolger, und Yassir Arafat dafür mit einem Friedensnobelpreis geehrt, zeigte die PLO spätestens mit dem Lostreten der Zweiten Intifada, daß Terror noch immer zu ihrem Repertoire gehörte.
Mit der Bildung einer “palästinensischen Einheitsregierung”, die PLO und Hamas miteinander verabredeten, nachdem Fatah-Anführer und “Palästinenserpräsident” Abu Mazen zuvor Friedensgespräche mit Israel abgebrochen hatte, akzeptierte die PLO erneut Gewalt.
Statt sich von der Hamas loszusagen, die seit ihrem Putsch in Gaza 2007 zwei – und zwischenzeitlich drei – Kriege gegen Israel “gewonnen” hatte, suchte die PLO deren Nähe. Ihre internationalen Unterstützer verschließen davor regelmäßig die Augen.
Die Hamas, begrüßten sie noch vor wenigen Monaten die “palästinensische Einheitsregierung”, müsse als “Organisation” sich nicht vom Terrorismus lossagen, da ja für die Richtlinien “palästinensischer” “Außenpolitik” weiterhin die “gemäßigte” PLO zuständig sei und so Frieden garantiere.
“During his telephone conversation with Abbas, Hollande ‘welcomed the commitment by the Palestinian president that the new government will reject violence, remain committed to the peace process and abide by agreements already reached,’ said a statement from the French president.”
Diese Haltung ist nicht neu: So sieht man seit Jahrzehnten darüber hinweg, daß zur PLO Gangs gehören wie die PFLP, zweitstärkste “Fraktion”, die sich offen zum bewaffneten “Widerstand” bekennen: “We in the PFLP will continue armed resistance as long as the Zionist enemy is occupying our homeland”.
Und selbst wenn Fatah-Mitglieder mit ihren Raketen prahlen und deren Einsatz versprechen, muß dank des Desinteresses ihrer Sponsoren die PLO nicht um deren Unterstützung fürchten: Was Fatah oder PFLP erklären, das hat, belügen die sich selbst, nichts mit der Organisation, die jene bilden, zu tun.
Die Korrektur-Algorithmen einer Textverarbeitung scheinen kompetenter zu sein als manch Politiker.
 tw24

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