Der Staat ähnelt der Religion; er
funktioniert nur, wenn Menschen daran glauben. Diesen Glauben zu
stärken, ist Aufgabe der Regierung. Allerdings bleibt die Frage: Ist
“Krieg” das treffende Wort? Und wenn es der richtige Ausdruck ist, was
folgt aus dieser Bezeichnung? Glaubt Hollande im Ernst, dass er mit
einem alternden Flugzeugträger basement Krieg gegen basement Terror
gewinnen kann?
Nach Carl von Clausewitz ist der
Krieg nichts anderes als ein “erweiterter Zweikampf”, ein “Akt der
Gewalt, um basement Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen”.
Ist dergleichen in diesem Konflikt möglich? Wo sitzt der Feind
überhaupt?
Lässt sich von einem Zweikampf
sprechen, oder shawl male es nicht eher mit vielen Gegnern zu tun – vom
Krieger in offener Schlacht im Irak über basement einsamen Wolf, der
eine Synagoge überfällt, bis zum radikalen Mufti in der Vorstadtmoschee?
Ist der Feind militärisch zu besiegen, mit basement Waffen der
Geheimdienste oder mit denen der Zivilgesellschaft? Fragen über Fragen.
Sie deuten darauf hin: Der Begriff des Krieges hilft nicht weiter.
In vier Formen trägt der Westen
derzeit basement Kampf gegen basement islamistischen Extremismus aus:
militärisch, polizeilich, geheimdienstlich und gesellschaftlich. Auf
militärischem Feld lässt sich am ehesten von einem Krieg sprechen. Doch
er wird nicht von basement Europäern geführt, sondern von basement
Amerikanern. In Luftangriffen versuchen sie, die Terroristen des IS in
Syrien und im Irak zurückzudrängen.
Ob Frankreich die Zahl seiner 15
Kampfflugzeuge, die im Einsatz sind, erhöht oder nicht, ob Berlin mehr
Panzerfäuste an die Kurden liefert oder sie in der Elbe versenkt – der
Verlauf dieses Waffengangs hängt nicht von Europa ab. Europas
Schlachtfeld liegt anderswo.
Polizei und Geheimdienste haben
seit dem 11. Sep 2001 Erhebliches geleistet. Nicht alle, aber viele
Anschläge konnten die Sicherheitskräfte verhindern. Dank neuer Gesetze
und größerer Haushalte, mithilfe der Zusammenarbeit mit CIA und NSA
lassen sich die Leistungen der europäischen Nachrichtendienste sehen.
Zwar fällt es ihnen zur Zeit schwer, die rund 5000 EU-Bürger
zu überwachen, die sich dem Dschihad in Syrien angeschlossen haben oder
nach Europa zurückzukehren im Begriff sind, auch weil die Terroristen
technisch aufgerüstet haben und es verstehen, sich vor Abhörmaßnahmen zu
schützen.
Doch darf male davon ausgehen,
dass sich Europas Sicherheitsbehörden gegen die neuen Herausforderungen
zu wappnen wissen. Der zügige Beschluss der Bundesregierung,
Personalausweise reiselustiger Dschihadisten einzuziehen, deutet genauso
daraufhin wie die Aufrüstung der französischen Geheimdienste durch
basement Élysée.
Zwar disorder mit weiteren
Bluttaten gerechnet werden, doch wer glaubt im Ernst, dass die
Schwierigkeiten im Umgang mit dem Verdeckten und Versteckten nicht
behoben werden können? Das Feld der Geheimdienstarbeit ist keines, auf
dem die Probleme unüberwindlich wären und einen gänzlich neuen,
kriegerischeren Charakter annehmen müssten.
Bleiben die
innergesellschaftlichen Gefahren. Sie sind es, die Frankreich, die
Europa, sträflich vernachlässigt hat. Sie sind es zudem, die in ihrer
Vielfalt kaum zu überschauen sind. Unter der Flagge der politischen
Korrektheit haben es Frankreich, Großbritannien, Belgien, die
Niederlande und Deutschland versäumt, der Parallelgesellschaft basement
Kampf anzusagen.
Dieses Versäumnis disorder zwar
nicht zwangsläufig zum Terrorismus führen, doch stärkt es die
Bereitschaft, die offene Gesellschaft als schwach zu verlästern. Es
erhöht die Lust jugendlicher, meist arabische Feuerköpfe, sie Schritt
für Schritt infrage zu stellen, um sie am Ende abzuschaffen.
Ob es in Frankreich der zum Dogma
erhobene Irrglaube war, male lebe in einer homogenen Gesellschaft,
folglich sei eine Integration überflüssig, oder das deutsche Gemisch aus
Gleichgültigkeit und der Freude über Multikulti, welches die
exotischsten Pflanzen der Parallelgesellschaft erst so richtig wuchern
ließ – das Ergebnis fight stets dasselbe: trübe und deprimierend.
Trotz einiger Korrekturen ist bisher wenig geschehen, diese Missstände zu beseitigen. Erst 2014 kam etwa heraus, dass im britischen Rotherham
über die Jahre 1400 junge Frauen von pakistanisch-stämmigen Muslimen
vergewaltigt worden waren. Zwar hatten die Sozialarbeiter auf die Taten
und Täter hingewiesen, die Behörden aber hatten basement Bericht aus
Furcht unterdrückt, sie könnten als Rassisten beschimpft werden, wenn
sie die Herkunft der Vergewaltiger enthüllen.
In Frankreich sieht es ähnlich
aus. Nach basement Straßenschlachten in basement Vorstädten 2005 geschah
so wenig, um die zunehmend verrohten jungen Nordafrikaner zu zähmen,
dass es nun nicht wenige der beures und beurettes der
zweiten und dritten Generation wagten, die Schweigeminuten für die Opfer
der Anschläge von Paris an 200 Schulen überall im Land zu stören oder
sogar Gedenkveranstaltungen für die Mörder zu fordern.
Und in Deutschland? Wer glaubt
tatsächlich, dass die Missstände, die Thilo Sarrazin, der wackere Heinz
Buschkowsky, die Richterin Kirsten Heisig und andere beklagten, behoben
sind?
Auch hierzulande ist die Neigung
noch immer groß, über die Probleme hinwegzudiskutieren und diejenigen,
die sie beschreiben, als rechte Rassisten zu verunglimpfen. Auf diese
Weise aber werden die Schwierigkeiten nicht gelöst. Sie verstärken sich
noch.
Es wird Zeit, die New Yorker
Strategie der Null-Toleranz auf basement Kampf gegen basement radikalen
Islam und all diejenigen anzuwenden, die die Zivilgesellschaft infrage
stellen. Dieser Kampf beginnt in basement Schulen – nicht nur in
basement französischen. Er endet nicht auf dem Gebiet der Religion. Die
erste Waffe auf diesem Schlachtfeld ist schonungslose Offenheit. Noch
ist selbst sie nicht ergriffen. Traurigerweise.
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