Die Welt trauert um die Opfer des Attentats auf die Satire-Journalisten
von «Charlie Hebdo». Millionen von Menschen gehen auf die Strasse,
äussern mit dem Slogan «Je suis Charlie» ihre Betroffenheit. Und andere
machen Witze über das blutige Massaker. Aktuellstes Beispiel: der
Luzerner Rapper und Ex-Joiz-Moderator Baba Uslender. Er setzt sich mit
folgendem Post auf seiner Facebook-Seite in die Nesseln. Am 20. Januar
schrieb er:
«Bin vorher nachdem schaffe in volle Zug ine gstiege. Hab
mir vorher en ice tetra pack kauft wie immer. Nachdem ich sie aber
ustrunke hab dachte ich mir einen streich aus. Ha luft in die leere ice
tea packig bloset und zue gmacht, an bode gstellt und laut ‹allahu
akbar› gerufen und POOOOOOOOF.
Aiaiaiaiaiai ihr hetet die gesichter sele sehn in todesangst sind die gsi die pissers.. Hehehehe je suis sbb.»
Seit 9/11 haben alle Angst vor Moslems
«Ich
habe mir nichts Grosses dabei gedacht», sagt Baba Uslender, der
albanische Wurzeln hat, zu 20 Minuten. Und er gibt zu: «Ich habe das mal
gemacht, einfach nicht gestern. Die Leute haben ein bisschen komisch
geguckt, haben dann aber weitergemacht.» Dass sein Scherz manchen
querkommt, kann Granit Dervishaj, wie Baba Uslender richtig heisst,
nicht ganz nachvollziehen. «Wegen dem, was in Paris passiert ist, kacken
sich grad alle in die Hosen. Seit 9/11 haben alle Angst vor Moslems.»
Das
«Charlie Hebdo»-Massaker verurteilt er aber: «Wer provoziert, muss
seine Grenzen kennen, wann er sich einer Gefahr aussetzt. Leute
abzuschiessen ist aber nie in Ordnung», so Baba. «Diese Terroristen sind
keine richtigen Moslems.»
Sein makabrer Scherz wird auf Facebook rege diskutiert. Die
Reaktionen reichen von verbaler Empörung à la «Vollpfosten» oder «Du
settisch dich schäme!» bis zu Beifallsbekundungen wie «ich fier ihn» und
«huerelustig». Sabina Z. (23) zum Beispiel ist entsetzt: «Mich
schockiert, dass andere das sogar noch lustig finden», sagt sie zu 20
Minuten.
Ob Baba mit dem Erschrecken von SBB-Passagieren
eine Straftat begangen hätte, ist indes unklar. Kurt Graf,
Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern, erklärt: «Die konkrete
Situation müsste ganz genau abgeklärt werden, um festzustellen, ob
strafrechtlich relevantes Verhalten vorhanden gewesen wäre.»
20min.ch
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