Sunday, August 23, 2015

Der Rücktritt, der keiner ist

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen, heißt es beim »deutschen Nachrichtenmagazin«, das keinen Zweifel zuläßt, »ist am Samstag von seinem Amt als Vorsitzender des PLO-Exekutivkomitees zurückgetreten«, während die Jerusalem Post auf ihrer Website Saeb Erekat zitiert, den Generalsekretär der PLO, der den berichteten Rücktritt nicht bemerkt haben will:
»Erekat’s denial came in response to reports that Abbas and nine other members of the executive committee have resigned to pave the way for the election of new officials.«
Auch WAFA, die amtliche »Nachrichtenagentur« des Regimes in Ramallah, weiß zwar wortreich von einem Treffen des PLO-Exekutivkomitees am Sonnabend zu berichten, bei dem die Versammelten ausführlich die »volle Verantwortung« der Regierung in Jerusalem für allerlei angebliche Verbrechen diskutiert, nicht jedoch über Rücktritte gesprochen hätten.
Beschlossen worden sei aber gleichwohl, den Palestinian National Council zusammenzurufen, das oberste Gremium der »palästinensischen« Terrororganisation PLO, obschon ohne die behaupteten Rücktritte einerseits der Zeitdruck entfällt, die Zusammenkunft innerhalb von vier Wochen zu organisieren, und andererseits nicht ganz klar ist, welchen Zweck sie haben soll.
Dabei ist es durchaus nicht so, daß es keine Themen für eine Versammlung des PNC gibt. Zu klären wäre beispielsweise, wie die PLO zu Israel steht und damit zu einer denkbaren Zwei-Staaten-Lösung. In ihrer aktuellen »Nationalcharta« weigert sich die Organisation, die für sich beansprucht, alle »Palästinenser« zu repräsentieren, einen jüdischen Nationalstaat anzuerkennen.
»Judaism, being a religion, is not an independent nationality. Nor do Jews constitute a single nation with an identity of their own; they are citizens of the states to which they belong.«
Daß dieses Statement gilt, belegen Äußerungen des »Palästinenserpräsidenten«, der auch als PLO-Chef wiederholt bekräftigte, »we will never recognize the Jewishness of the state of Israel«. Insofern könnte ein Rücktritt vom Amt in der Terrororganisation ein positives Zeichen für deren Wandel sein. Daß selbst der nicht beabsichtigt ist, darauf deutet aber Saeb Erekats Dementi hin.
 tw24

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