Flaschen- und Böllerwürfe auf Polizisten, Straßenblockaden, 31
verletzte Beamte, das fällt, sofern es sich zur Walpurgisnacht in
Kreuzberg, ganzjährig rund um die Rote Flora in Hamburg und ab und zu in
der Leipziger Innenstadt abspielt, unter die Rubrik “überwiegend
friedlicher Verlauf” und “kleinere Zwischenfälle”. Dann verschicken
üblicherweise Grüne und Linkspartei Pressemitteilungen mit Beschwerden
über den übermäßig harten Polizeieinsatz und kündigen ein “Nachspiel im
Innenausschuß” an, der sich seit mindestens 20 Jahren im Stehsatz
befindet.
In Deutschland ist es üblich, auch nach den indirekt Verantwortlichen
für abstoßende Zustände zu fragen. Diese Übung zählt nicht zu den
schlechtesten. Wer seit Jahren ein Recht auf Gewalt bei Demonstrationen
bejaht beziehungsweise entschuldigt, Böllerwürfe und Anzünden von
Polizeiwagen für ein Gewohnheitsrecht hält und sich auch als gereifter
linker Parlamentarier wohlig von der guten alten
Haut-die-Bullen-platt-wie-Stullen-Romantik durchschauern lässt, darf
nicht allzu entsetzt sein, wenn auch andere diese Praxis für sich
reklamieren.
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