Wednesday, February 22, 2017

"Germany" - made in Türkei

Beim Zollamt Bad Reichenhall-Autobahn wurden binnen weniger Tage zwei Lkw-Ladungen mit Autoteilen aus der Türkei sichergestellt, weil sie mit falschen Herkunftsbezeichnungen versehen waren. Anfang Februar kontrollierten Beamte des Zollamts Bad Reichenhall-Autobahn einen türkischen Lkw, der unter anderem mit über fünftausend Kolben für Lkw- und Pkw-Motoren beladen war. Die Kolben waren für einen Kfz-Teilegroßhändler in Baden-Württemberg bestimmt. Sowohl auf der Kolbenoberfläche, als auch im Inneren des Kolbens war als Herkunftsland "Germany" eingraviert. Nur einen Tag später wurde von den Zöllnern ein Lkw überprüft, der 1.125 Aluminiumfelgen für Pkws geladen hatte. Auch diese Sendung sollte an einen Großhändler in Baden-Württemberg gehen. Den Beamten bot sich das gleiche Bild, wie am Tag zuvor. Auf den Speichen der Felgen war deutlich sichtbar die Herkunftsangabe "Germany" eingeprägt. Diese Masche ist dem Zoll bereits bekannt. Billighersteller versuchen mittels falscher Herkunftsangaben den Verbrauchern eine höhere Produktqualität vorzutäuschen, weil sie wissen dass diese bereit sind, für "deutsche Wertarbeit" einen höheren Preis zu bezahlen. Neben den finanziellen Einbußen für deutsche Hersteller, erfüllen solche Produkte oft auch nicht die deutschen Standards und können deshalb schneller verschleißen. Die missbräuchliche Verwendung geographischer Herkunftsangaben ist deshalb gesetzlich verboten. In beiden Fällen wurden die Sendungen vom Zoll sichergestellt und gegen die Verantwortlichen ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Markengesetz eingeleitet. Die Empfänger-Firmen in Baden-Württemberg wurden vom Zollamt darüber informiert, dass ein Weitervertrieb der Waren nur zulässig ist, wenn innerhalb einer Frist von vier Wochen die falschen Herkunftsbezeichnungen entfernt werden. Gelingt dies nicht, müssen die Waren vernichtet werden.
 http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/121259/3567308

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