Erinnert sich noch jemand von den Journalisten-Kollegen an das Medien-Desaster im Jahr 2000? Damals eröffnete Bild eine mehrtägige Medien-Kanonade gegen das sächsische Städtchen Sebnitz mit einer Gruselgeschichte, die lautete, dutzende Rechtsradikale hätten im städtischen Schwimmbad unter den Augen von geschätzten 1000 Badegästen einen kleinen Jungen mit südländischem Aussehen ertränkt. Die Geschichte, obwohl von vorn bis hinten unglaubwürdig, wurde von den Qualitätsmedien dennoch für wahr gehalten. Sebnitz wurde als angebliches braunes Nest weltberühmt. Im Ergebnis der Kampagne gab es Verhaftungen von gänzlich unschuldigen Menschen. Die Mutter des Jungen wurde noch medienwirksam von Kanzler Schröder empfangen, ehe das Lügengebilde zusammenbrach. Bild bereute, gelobte Besserung und Hilfe, um den Imageschaden für Sebnitz zu heilen. Man sollte meinen, ein solcher Schock wäre heilsam gewesen.
Nun scheint sich Chemnitz zum neuen Sebnitz zu entwickeln. Auch am Tag drei nach den angeblichen Hetzjagden auf alles „was ausländisch aussieht“, die in Chemnitz am Rande des Trauermarsches der 800 Chemnitzer stattgefunden haben sollen, gibt es keinerlei Beweise dafür. Es bleibt bei den zwei Videos, die von verschiedenen Medien als Beleg präsentiert wurden, dafür aber nicht taugen. Es gibt nach wie vor nur einen Toten und zwei schwer verletzte Deutsche, wobei die Verletzten fast gänzlich aus der Berichterstattung verschwunden sind. Es gibt keine Hinweise auf verletzte Asylbewerber.
„Chemnitz ist das neue Sebnitz“weiterlesen
No comments:
Post a Comment