Die Rosenheimer Bundespolizei hat am Dienstag (8. Oktober) in Viersen den mutmaßlichen Hintermann einer Tätergruppierung verhaftet. Der Mann wird beschuldigt, mit illegal ausgespähten Kreditkartennummern in großem Umfang Online-Tickets der Bahn gebucht und anschließend für deren Weiterveräußerung gesorgt zu haben. Den Ermittlungen zufolge können dem ghanaischen Staatsangehörigen über 200 solcher Buchungen unmittelbar zugeordnet werden. Der hierdurch verursachte Schaden beläuft sich auf rund 13.800 Euro. Insgesamt werden der kriminellen Organisation über 1.200 betrügerische Buchungen und Verkäufe von Bahnfahrkarten mit einer Schadenssumme von 71.000 Euro vorgeworfen.
Ausgangspunkt der Ermittlungen waren private Fahrkarten-Verkäufe am Bahnhof Rosenheim. Die dubiosen Geschäfte erwiesen sich als groß angelegte Betrugsmasche. Daher durchsuchte die Bundespolizei bereits im September mehrere Wohnungen in Oberbayern. Dabei konnte nicht nur einer der mutmaßlichen Computerbetrüger, ein 36-Jähriger aus Burkina Faso, in Erding gefasst, sondern auch umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden. Die anschließende Auswertung aufgefundener Speichermedien, brachte die Bundespolizisten auf die Spur eines Hintermannes, der insbesondere für die illegalen Ticket-Buchungen verantwortlich sein soll. Auf der Grundlage der neuen Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Traunstein einen Haftbefehl gegen den verdächtigen Ghanaer sowie einen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnung in Viersen. Dort trafen die etwa 20 eingesetzten Bundespolizisten den 40-Jährigen am frühen Dienstagmorgen auch an. Außerdem wurden mehrere Smartphones und zahlreiche Dokumente gefunden, die nach einer ersten Einschätzung der Bundespolizei für das Verfahren wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs von Bedeutung sein dürften. Der Beschuldigte wurde in Mönchengladbach dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Anschließend musste er die Untersuchungshaft antreten.
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