Thursday, March 15, 2012

1a arabischer Frühling: Schläge bei Berufungsprozess gegen Christen in Ägypten

Fanatische Muslime haben in einem Strafgericht in Oberägypten mehrere Anwälte, Menschenrechtler und Journalisten verletzt, einige von ihnen schwer. Die erste Sitzung im Berufungsprozess gegen einen Christen, der wegen "Beleidigung des Propheten Mohammed und Geringschätzung der Religion" zu sechs Jahren Haft verurteilt worden war, musste am Donnerstag abgebrochen werden.
Aus Sicherheitskreisen hieß es, unter den Angreifern seien mehrere Anwälte gewesen. Diese hätten die Verteidiger des Angeklagten mit Fäusten und Stöcken attackiert. Die Polizei ließ schließlich den Saal räumen und brachte die Verletzten in Sicherheit. Der Prozess soll am 24. März fortgesetzt werden.
Bei dem Mann, der in Berufung gegangen war, handelt es sich um den 49 Jahre alten Sekretär einer Schule im Bezirk Abanub (Provinz Assiut), der auch als Lehrer arbeitete. Er war vor zweieinhalb Wochen in erster Instanz zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, nachdem Angehörige der radikal-islamischen Salafisten-Bewegung Druck auf den Richter ausgeübt hatten.
Die Familie des koptisch-orthodoxen Christen hatte dem Nachrichtenportal "Wataninet" gesagt, Makarim Diab habe in der Schule während einer Unterhaltung mit einem neuen Lehrer gefragt: "Stimmt es wirklich, dass der Prophet (Mohammed) 40 Mal geheiratet hat?" Der neue Lehrer soll auch der Salafisten-Bewegung angehören.
cio.de

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