Dass das Internet weder rechts- noch normfreier Raum ist, hat nun der britische Student Liam Stacey erfahren müssen. Laut einem Bericht der BBC wurde er aufgrund von angeblich rassistischen Tweets über den farbigen Fußballspieler Fabrice Muamba zu einer Gefängnisstrafe von 56 Tagen verurteilt.
Stacey hatte nach einem Spiel in der Premier-League am 17. März 2012 den Herzstillstand Muambas auf dem Platz abfällig kommentiert. Zwar behauptete Stacey vor Gericht zunächst, dass sein Account bei dem Social Network Opfer eines Hackers gewesen sei, gab aber später als Grund für seine abfälligen Bemerkungen einen hohen Alkoholspiegel an. Der zuständige Richter war davon wenig beeindruckt und sah keine Alternative zu einer sofortigen Gefängnisstrafe, insbesondere da der Fall durch die gesellschaftliche Anteilnahme an dem Vorfall eine Störung der öffentlichen Ordnung sei. Weiteres Ungemach droht Stecey außerdem nach seiner Haftentlassung: Die Swansea University hat den 21-Jährigen vorläufig suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Überhaupt möglich war das Verfahren erst, weil sich mehrere Nutzer bei Twitter über die Beiträge beschwert und diese den Behörden gemeldet hatten. Gleichzeitig ist nun auf derselben Plattform eine Diskussion um die Angemessenheit des Strafmaßes entbrannt.
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