Sunday, March 04, 2012

Moschee in Ingolstadt: Zuschauer nicht erwünscht

Viele Muslime sind verärgert. Sie stört der Neubau der Conti Temic neben der Moschee. Er verdeckt das Gotteshaus und ermöglicht Blicke in die Gebetsräume. Auch intern gibt es Ärger. Der Vorsitzende der Gemeinde hat dem Bau wohl zugestimmt, ohne die anderen zu fragen.
Schaute man früher von der Theodor-Heuss-Brücke Richtung Nordwesten, beherrschte ein Bauwerk die Aussicht: die helle Moschee in der Manisastraße mit ihren Minaretten samt grauer Kuppel. Sie ist die größte Moschee Bayerns und seit 2008 fester Bestandteil des Stadtbildes. Die Ingolstädter Muslime sind stolz auf ihr Gotteshaus.
Doch seit Kurzem stört ein neues Gebäude in der Ringlerstraße den Ausblick. Die Firma Conti Temic hat dort ein Logistikzentrum errichten lassen. Es soll Ende April fertig werden, zieht jetzt aber den Unmut vieler Angehöriger der islamischen Gemeinde (Ditib) auf sich. Atila Dikilitas, Mitglied des Migrationsrates, kennt die Sorgen: „Die Leute wollen, dass man die schöne Architektur der Moschee von Weitem sehen kann. Aber nun verschwindet sie hinter dem neuen Gebäude.“ Zudem kann man von dem fünfstöckigen Bau in die Gebetsräume blicken. „Im Grunde darf man das alles schon sehen“, erklärt Dikilitas. Aber: „Beim Gebet wollen die Muslime nicht beobachtet werden.“
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