Tuesday, July 02, 2013

Brief von Charlotte Knobloch an den niedersächsischen Innenminister: „... wegen einiger gewaltbereiter orthodoxer Juden ...“

Sehr geehrter Herr Minister, sehr geehrter Herr Pistorius,
mit Irritation entnehme ich einem Bericht der Nordwest Zeitung Online folgendes Zitat von Ihnen: "Kein Mensch käme auf die Idee, so etwas wegen einiger gewaltbereiter orthodoxer Juden vor einer Synagoge zu tun." Mit dieser Begründung haben Sie dem Artikel zufolge die verdachtsunabhängigen Kontrollen vor Moscheegemeinden eingestellt.
Dieser Vergleich ist nicht nur abwegig und somit unpassend; er ist sachlich irreführend und in der Konsequenz tendenziös.
Mir ist nicht eine verhinderte oder durchgeführte Gewalttat eines orthodoxen Juden in der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Insofern besteht von dieser verschwindend kleinen Gruppierung innerhalb unserer Gesellschaft nicht die geringste Gefahr. Ihr Parallelschluss ist demnach völlig abwegig und entbehrt nicht einer gewissen Infamie.
Ich möchte Sie bitten, als Sozialdemokrat ´künftig von derartigen populistischen Reflexen und Aussagen abzusehen, die man eher einem rechtsextremen Demagogen zurechnen würde. Das ist Ihrem Land, Ihrer Person, Ihrem Amt und Ihrer Partei unwürdig.
Mit freundlichen Grüßen,
Charlotte Knobloch, Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.


haolam

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