Die RheinEnergie versorgt Privathaushalte und Unternehmen in Köln und der rheinischen Region mit Strom, Gas, Wasser, Wärme. Gesellschafter
sind zu 20% der DAX-Konzern RWE und zu 80%, teilweise über
Holdingkonstruktionen, die Stadt Köln. Die Bürger der Stadt Köln sind
mithin Mehrheitseigentümer. Das Unternehmen veröffentlichte heute die
folgende Pressemitteilung:
„In Absprache mit der Stadt und dem Kölner Domkapitel lässt die RheinEnergie die Anstrahlung der Kölner Brücken sowie die Illumination von Altstadt und anderen historischen Gebäuden heute Abend abgeschaltet. Damit setzt das Unternehmen ein deutliches Zeichen für die ganze Stadt.“
Anlass ist die für heute geplante
„Pegida“-Demonstration in Köln. Soweit ersichtlich wurden sämtliche von
dieser Bewegung angemeldeten Demonstrationen bislang genehmigt, da sie
sich ohne weiteres im Rahmen der verfassungsmäßigen Grundrechte der
Versammlungs- und Meinungsfreiheit bewegen.
Natürlich hat Rheinenergie die
Entscheidung, den Strom in der Innenstadt teilweise abzuschalten, nicht
selbständig getroffen. Derartiges wäre bei Unternehmen, deren
Führungsspitze mit Erfüllungsgehilfen der politischen
Entscheidungsträger besetzt zu werden pflegt, ein Novum.
Dass ein mehrheitlich den Bürgern der
Stadt Köln gehörendes Versorgungsunternehmen im politischen
Meinungskampf instrumentalisiert wird, um in urdemokratische,
grundlegende verfassungsmässige Rechte und Freiheiten einzugreifen und
sich darüber hinaus anmasst „ein deutliches Zeichen für die ganze Stadt“
zu setzen, zeigt ein Ausmaß an politischer Korruption, das selbst für
Köln einmalig sein dürfte.
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