Die Aufregung war programmiert: Am Dienstag, 9. Juni, findet in der Markthalle um 19.30 Uhr die Informationsveranstaltung „Islam in Deutschland und Delmenhorst“ statt, unter anderem soll es eine längere Diskussion zu dem Thema geben. Dabei geht es vor allem darum, mit Muslimen und nicht nur über sie zu reden. So weit, so unproblematisch. Organisiert wird der Abend aber von Yavuz Özoguz vom Verein Islamischer Weg und Blogger auf dem Internetportal „Muslim Markt“. Weil Özoguz islamistische Tendenzen nachgesagt werden, hat ihn schon der Verfassungsschutz beobachtet.
Ärger gab es bereits, als Özoguz von der örtlichen FDP-Spitze zum Vortrag eingeladen wurde – was die Partei schleunigst wieder stoppte und gegen die Vorstandsmitglieder Tamer Sert und Claus Hübscher ein Parteiordnungsverfahren einleitete, bislang allerdings ohne Resultat.
Nun wagt Özoguz den Alleingang, sehr zum Missfallen einiger Ratspolitiker. Pedro Becerra (SPD), zugleich Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, schrieb an Oberbürgermeister Axel Jahnz, dass er „empört und enttäuscht“ sei. „Wir sollten auf keinen Fall radikalisierten Gruppen in der Markthalle eine Bühne geben.“ Dem haben sich bereits Linke und Unabhängige angeschlossen. Anastasia Kholina von der für die Vermietung der Markthalle zuständigen Nordwolle Veranstaltungszentrum Gesellschaft
sagte: „Wir haben uns bei der Vergabe an die Satzung gehalten.“
weser-kurier
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