Sunday, June 21, 2015

„Kleiner Beitrag“

„Mit der Barenboim-Said Akademie“, erklärte für die Bundesregierung deren Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Montag, „feiern wir heute ein wegweisendes kulturelles Versöhnungsprojekt, das uns auch in Berlin einen kleinen Beitrag zum Friedensprozess im Nahen Osten leisten lässt.“
Berlin als Vorbild für für einen „Friedensprozeß“ im Nahen Osten, gar für einen zwischen Banden, die den Mord an Juden als „heroische Tat“ feiern, als „selbstverständliche Antwort“ auf die Existenz jüdischen Lebens, und dem demokratischen Rechtsstaat Israel? Wo lebt Monika Grütters?
Vom Bundestag geförderte Studenten aus Libanon und „Palästina“ bedrängen Stipendiaten aus Israel, bedrohen und boykottieren sie, ohne ihren Aufenthalt in Deutschland prompt beenden zu müssen. Die Bundestagsverwaltung drückt sich vor einer Stellungnahme.
Flaggen des jüdischen Staates werden auf polizeiliche Anweisung aus Sportstadien verbannt, auch mal Wohnungen gestürmt, wenn der David-Stern im Fenster zu sehen ist. Zugeschaut wird dagegen, wünscht ein Mob „Juden ins Gas!“ oder gar mit Lautsprechertechnik ausgeholfen.
Richter können keinen Antisemitismus in einem Brandanschlag auf eine Synagoge erkennen, für deutsche Staatsanwälte ist der öffentliche Aufruf zum Mord an Juden „Kritik an einem ausländischen Staat“ und daher nichts, was man verfolgen und bestrafen müßte.
Prominente Repräsentanten des Judentums rufen Juden auf, sich in der Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen nicht als Juden erkennbar zu zeigen, die Berliner Jüdische Gemeinde muß ihr Magazin im neutralen Umschlag verschicken, damit es die Empfänger nicht gefährdet.
Als das Innenministerium des Bundes eine Kommission berief, die im Auftrag des Bundestags Antisemitismus in Deutschland untersuchen soll, fand man zwar ein muslimisches Mitglied, aber – bis es Proteste hagelte – kein jüdisches. Es gibt gewiß jüdisches Leben in Deutschland. Irgendwo.
Versteckt und geschützt von zunehmend privaten Sicherheitskräften gibt es kein normales jüdisches Leben in Deutschland. Es ist gerade vor dem Hintergrund dieser Realität eine Frechheit, auch nur anzudeuten, Deutschland könne irgendwie Vorbild sein bei der Lösung von Konflikten.
Die Barenboim-Said-Akademie ist ein Versuch, Antisemitismus zu leugnen, den deutschen ebenso wie den arabischen, ob der sich nun im deutschen Exil austobt oder im Sommer-Rundbrief eines „Partnerprojekts“ der Daniel Barenboim Stiftung. Wann gönnt Berlin sich einen el Husseini-Park?
 tw24

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