Seit den Morgen- bis in die Nachmittagsstunden durchsuchten
Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Polizeidirektion Leipzig und des
Zolls in Kooperation mit der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe "Bohemia" und
der Stadt Leipzig die Räume des Hostels "Residencia International" in
der Hermann-Liebmann-Straße. Grundlage der Maßnahme waren seitens der
Staatsanwaltschaft Leipzig erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse des
Amtsgerichts Leipzig.
Was war der Hintergrund der Maßnahme?
Der
Betreiber (60) der Herberge steht im Verdacht, seit dem Jahr 2015
Staatsangehörige verschiedener Staaten, die keine EU-Mitgliedsstaaten
sind, bei Einwohnermeldeämtern der Stadt Leipzig angemeldet zu haben,
wobei er dazu in einer Vielzahl von Fällen verfälschte oder auch
komplett gefälschte Ausweisdokumente verwendete. Der Beschuldigte soll
so illegal eingereisten Personen u. a. aus Albanien, Lybien, Tunesien,
Algerien und Ukraine zu falschen Identitäten als EU-Bürger der Staaten
Slowenien, Rumänien, Tschechien, Slowakei und Kroatien verholfen haben.
Ferner besteht der Verdacht, dass er illegal eingereisten Personen mit
einer Scheinanmeldung auf die von ihm vermieteten Zimmer zu einem festen
Wohnsitz in Leipzig verhalf, was jenen die Möglichkeit eröffnete, mit
den Meldebescheinigungen ein Gewerbe anzumelden oder auch
Arbeitsverträge abschließen zu können.
Wie verlief die Durchsuchung?
Kurz
nach 04:00 Uhr begannen in ruhiger und geordneter Weise die
Durchsuchungsmaßnahmen der 30 Zimmer des Hostels. Zeitgleich setzte die
Straßenverkehrssperrung der Hermann-Liebmann-Straße von der
Eisenbahnstraße beginnend bis zur Brücke ein. Dieser wurde mit
entsprechenden Verkehrslenk- und - leitmaßnahmen für den einsetzenden
Berufsverkehr begegnet. Der ÖPNV rollte indes wie gewohnt.
Im
Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen trafen die Einsatzkräfte neben dem
Hostelbetreiber (60) weitere 31 Personen an, die als Gäste in dem Haus
übernachteten. Diese wurden umgehend der Identitätsprüfung und der
Prüfung ihres Aufenthaltsstatus unterzogen. Bei vierzehn der
angetroffenen Personen konnte die Identität bzw. der Aufenthaltsstatus
nicht zweifelsfrei vor Ort geklärt werden, so dass weiterführende
erkennungsdienstliche Maßnahmen erforderlich wurden, die im Anschluss in
den Räumen der Polizeidirektion Leipzig erfolgten.
Außerdem
stellten die Einsatzkräfte in den Räumen des Hostels mehrere hundert
Gramm verschiedener Betäubungsmittel sicher und nahmen in diesem
Zusammenhang einen 24-Jährigen vorläufig fest. Dieser soll dem
Haftrichter vorgeführt werden.
Darüber hinaus wurden u. a.
umfangreiche Geschäfts- und Buchungsunterlagen beschlagnahmt, so dass im
Anschluss an die Durchsuchungen, die gegen 15:30 Uhr beendet waren, nun
Auswertungs- und Begutachtungsarbeiten anstehen, die mehrere Wochen in
Anspruch nehmen werden.
Der gegen den 60-jährigen Hostelbetreiber
bestehende Haftbefehl wurde realisiert. Er wurde dem Haftrichter
vorgeführt, der den Haftbefehl umgehend in Vollzug setzte.
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/74159/3605945
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