Sunday, January 17, 2010

Münster: Muslimische Fundamentalisten bedrohen Uni-Gruppe

Elif Söz fühlt sich bedroht. So bedroht, dass sie nur unter einem falschen Namen in der Öffentlichkeit auftritt. Gefährdet fühlt sich Elif Söz von islamistischen Fundamentalisten – denn mit ihrer Gruppe engagiert sich Söz an der Uni Münster für einen stark reformierten Islam.
Erst seit November 2009 trifft sich die Gruppe „Free Minds“ im Internationalen Zentrum der Universität, der „Brücke“. Gerade einmal 20 Mitglieder hat die Gruppierung. Es gehe ihnen um einen aufgeklärten Islam, um Humanismus und Frauenrechte im Islam, beschreibt Söz das Programm der bundesweit agierenden Vereinigung.Doch so klein die Gruppe um Söz und ihre Mitstreiter auch ist: Islamisten haben sie offensichtlich als Feindbild ausgemacht. „Wir werden immer wieder gestört. Neulich waren die Hälfte der Teilnehmer unserer Veranstaltung Konservative. Durch Provokationen haben sie das Seminar behindert“, berichtet sie. Außerdem hätten Islamisten angekündigt, ein für den Sommer geplantes Proseminar der Gruppe zu blockieren. „Wir brauchen dringend einen geschützten Raum, in dem wir uns treffen können“, fordert vor diesem Hintergrund Gruppensprecherin Elif Söz.In einem offenen Brief an Uni-Rektorin Prof. Ursula Nelles und Brücke-Chef Joachim Sommer hat sich Söz darüber beschwert, dass die Gruppe in der Brücke zuletzt behindert worden sei – etwa, indem „Free Minds“ von der Internetseite verbannt worden sei oder konservative muslimische Mitarbeiter Plakate entfernt hätten.
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