Monday, July 06, 2009

Der Stoff, aus dem Kopftücher sind

Weder die Frauenfeindlichkeit noch der gepflegte Antisemitismus dieser Verbände sind Hinderungsgründe für die Teilnahme an der Konferenz. Selbst als die Münchner Staatsanwaltschaft unter anderem gegen den an der Konferenz beteiligten Generalsekretär von Milli Görüs, Oguz Ücüncü, ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche und finanzieller Unterstützung palästinensischer Terroristen einleitete, zog Schäuble keine Konsequenzen.
Eine beim jüngsten Treffen eingebrachte Resolution zur Solidarität mit der Protestbewegung im Iran wurde zwar von der relativ liberalen Alevitischen Gemeinde und den mehr oder weniger säkularen Konferenzteilnehmern muslimischer Herkunft unterstützt. Doch von den vier konservativen Verbänden hat sie nur der VIKZ unterzeichnet....
Der AG 3, »Wirtschaft und Medien als Brücke«, geht es nicht zuletzt darum, das angeblich von den Medien vermittelte negative Image des Islam zu korrigieren. Aus diesem Grund richtete sie bereits im Februar 2008 eine Fachkonferenz über »Das Islambild in Deutschland« aus. Damit offenbart sich ein zentrales Interesse der Islam-Konferenz: die Kritik an islamisch begründeten Unterdrückungsverhältnissen als Verbreitung von Stereotypen zu disqualifizieren und stattdessen eine »verantwortungsvolle, vorurteilsfreie und differenzierte Berichterstattung« einzufordern, wie es im kulturrelativistischen Neusprech heißt. Konsequenterweise wünscht die AG ein »Medientraining« für muslimische Verbandsfunktionäre. Diese sollen lernen, sich und ihre Ideologien geschickter zu verkaufen.
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