Kairo (idea) – In Ägypten muss ein koptisch-orthodoxer Geistlicher um sein Leben fürchten, weil er in seinem Privathaus einen Gebetssaal einrichten will. Der Priester Estefanos Shehata aus der oberägyptischen Ortschaft Ezbet Dawood Youssef, etwa 200 Kilometer südlich von Kairo, hat größtenteils in Eigenleistung einen etwa 100 Quadratmeter großen Raum errichtet.
Dort will er zum Beispiel Trauungen und Trauergottesdienste für die 800 orthodoxen Dorfbewohner abhalten. Bisher führt er solche Feiern auf der Straße durch. Wegen der religiösen Nutzung beantragte er eine Genehmigung bei den staatlichen Sicherheitsbehörden. Dort wurde er angewiesen, zuerst die Zustimmung der Dorfältesten und muslimischen Führer einzuholen. Diese reagierten verärgert und verhängten eine Fatwa (religiöses Rechtsgutachten), die es erlaubt, den Priester zu töten. Nach der Verkündung des Todesurteils musste der Geistliche das Dorf verlassen. Die Ortschaft Ezbet Dawood Youssef verfügt über eine Moschee; eine zweite ist im Bau. Hingegen müssen die Christen zum Gottesdienst in den fünf Kilometer entfernten Nachbarort El-Tayebah laufen.
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