Die Zumutungen, die heute in der Jungen Welt stehen oder beim alljährlichen LLL-Geisterzug bzw. bei einem Vereinstreffen der einschlägigen Linksparteien geboten werden, sind von Anfang an, seit sich Robespierre und Co. in der französischen Nationalversammlung auf der linken Seite des Kammerpräsidenten niederließen, im Konzept der Linken angelegt. Insofern ist es möglich, die Geschichte der Linken als eine Entfaltung seiner reaktionären Tendenzen zu lesen. Insbesondere die Ingredienzien Egalitarismus, Antiimperialismus und Etatismus sind heute charakteristisch für das, was links ist. Zugleich aber ist der historische Materialist verpflichtet, die Geschichte gegen den Strich zu bürsten (Benjamin). Daher gilt es, die Ambivalenz dieser Geschichte aufzuzeigen und in revolutionärer Absicht darauf zu beharren, dass es in der Linken immer auch heterologe Elemente gab, die auf die Befreiung des Individuums von Herrschaft und Ausbeutung abzielten: Die gar nicht parteiförmige, sich leider vorerst aus vereinzelten Individuen zusammensetzende Partei des Glücks.
Jan Gerber, Mitarbeiter der Gruppe Materialien zur Aufklärung und Kritik aus Halle/Saale und Herausgeber der Bücher Rote Armee Fiktion und Fight for Freedom. Die Legende vom anderen Deutschland, schreibt u.a. für die Zeitschriften Bahamas, Prodomo und Phase 2. Er wird erläutern, inwiefern die Linke zugleich die Aufklärung verraten und sie auf die Spitze getrieben hat.
Freitag, 25. September 2009, 19.30 Uhr.
LC36, Ludolph-Camphausen-Str. 36, Köln.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Gruppe Shutdown Köln.
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