Eines vorneweg: Die Pressefreiheit ist ein extrem kostbares Gut, und der Versuch, sie einzuschränken, ist falsch – auch dann, wenn sie dazu benutzt wird, den größten Unfug zu verbreiten. Insofern hat die schwedische Regierung zunächst einmal Recht, wenn sie der an sie gerichteten Aufforderung der israelischen Regierung, einen kürzlich in der auflagenstärksten schwedischen Tageszeitung Aftonbladet erschienenen Beitrag zu verurteilen, nicht nachkommen will. In diesem Beitrag hatte der Journalist Donald Boström – ohne jeden Beweis – den von Palästinensern erhobenen Vorwurf kolportiert, demzufolge einigen ihrer zuvor getöteten Verwandten
in Israel Organe gestohlen worden sind, und eine Untersuchung verlangt. Niemand könne fordern, „dass die schwedische Regierung gegen ihre eigene Verfassung verstößt“, denn die Meinungsfreiheit sei „ein unentbehrlicher Bestandteil der schwedischen Gesellschaft“, begründete der schwedische Ministerpräsident Frederik Reinfeldt seine Weigerung, Kritik an Boströms Text zu äußern.
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