Ein Deutscher behauptet, die UBS habe ihn um sein gesamtes Vermögen gebracht. Der Linkspolitiker Gregor Gysi will ihm bei der Wiederbeschaffung helfen und plaudert vor laufender Kamera. Die Geschichte geht so: Günter P. ist heute total verarmt und lebt von Hartz IV, der deutschen Sozialhilfe. Doch früher einmal, da war Günter P. Unternehmer und steinreich.
1986 verkaufte er seine Firma in Wuppertal und wanderte nach Kanada aus - mit 32,5 Millionen D-Mark (umgerechnet rund 12 Millionen Franken) Verkaufserlös in der Tasche, wie er nun der «Bild»-Zeitung sagt. Nach Abzug der Steuern sind ihm davon zwei Drittel verblieben, genug für ein schönes Leben.
Doch es kam anders. Denn P. legte das Geld an, in Gold bei der UBS in der Schweiz und in Toronto. 25 Jahre später steht er ohne da. Die UBS habe ihn um sein gesamtes Vermögen betrogen, behauptet er.
Er schaltete deshalb einen Anwalt ein - den ehemaligen DDR-Anwalt und Linke-Politiker Gregor Gysi. Diesen hat er bei einer Wahlveranstaltung kennengelernt. «Herr P. hat Forderungen an die UBS in der Schweiz. Er hat dort Gold hinterlegt, das einem heutigen Wiederbeschaffungswert von 43,8 Millionen Euro entspricht (...)», schreibt Gysi 2011 in einem Brief.
Ans Tageslicht kommt die Sache, weil Milliardär Carsten Maschmeyer (AWD, Swiss Life) in der Sat.1-Talkshow «Eins gegen Eins» petzt und enthüllt, dass Gysi ihn 2011 gebeten habe, ihm mit seinen Kontakten zu Schweizer Banken zu helfen.
Die UBS äussert sich nicht zum Fall - aus «Gründen des Bankgeheimnisses», wie ein Sprecher der «Handelszeitung» erklärt.
Das Gold wurde laut «Bild» ab August 1989, drei Monate vor dem Mauerfall, in Tranchen an die UBS überwiesen. Am 11. August 1989 erfolgte eine erste, «persönliche Einlieferung" von Gold ins Ausland in Höhe von 3,25 Millionen US-Dollar. Am 22. Februar 1991 in Höhe von 1,14 Millionen Dollar. Am 30. Juni 1992 Gold im Wert von 2,5 Millionen Dollar.
Die letzte Transaktion erfolgte laut Auflistung am 14. März 1994. Der Wert des Goldes - von Gysis Mandant angeliefert in Barren, Blättchen und Münzen - betrug zu diesem Zeitpunkt laut Aufzeichnung 17,717 Millionen Dollar.
grenchnertagblatt
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