Tuesday, April 29, 2014

Komitee verurteilt Angriff auf Israeli in Kreuzberg

Nach einem antisemitischen Übergriff auf einen jungen Israeli in Kreuzberg sind Forderungen laut geworden, solche gewalttätigen Vorfälle stärker zu verurteilen. Das American Jewish Committee Berlin (AJC) verurteilte am Montag den Angriff und rief Politik und Gesellschaft dazu auf, diese schreckliche Tat vehement zu verurteilen. Ein 31-Jähriger war am Freitag in der Graefestraße vor seiner Wohnung von mehreren jungen Männern umringt und geschlagen worden. Bei den Tätern könnte es sich um Personen mit palästinensischem Migrationshintergrund handeln, bestätigte die Polizei. Das Opfer erlitt Gesichtsverletzungen, die in einer Klinik ambulant behandelt wurden. Die Ermittlungen zu dem Fall übernahm der Staatsschutz. Der Zwischenfall hatte sich nachmittags gegen 17 Uhr ereignet, als der 31-Jährige nach eigenen Angaben mit einer Begleiterin das Haus an der Graefestraße verlassen hatte und sofort aus der Gruppe heraus beleidigt wurde, so die Polizei. Dieselben Männer sollen den Israeli bereits einen Tag zuvor beim Betreten des Hauses angesprochen und nach seiner Nationalität gefragt haben. Auf die Antwort, er sei israelischer Staatsbürger, hätten die Männer auf Arabisch erwidert, sie seien Palästinenser, und sich dann abfällig über Israel geäußert. Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin, sagte: "Es darf nicht sein, dass nach einem solchen Übergriff von der politischen Öffentlichkeit weitestgehend Stillschweigen gewahrt wird." Gerade am Holocaustgedenktag am Montag sei deutlich zu machen, dass Antisemitismus und Hassgewalt keinen Platz in der Gesellschaft haben dürften. Man vertraue der Polizei, dass sie alles unternehme um die Täter zu finden. Es bedürfe jedoch mehr politischer Unterstützung für Projekte, die sich gegen Antisemitismus unter Jugendlichen mit arabischem und türkischem Hintergrund engagieren.
morgenpost
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