Es ist noch gar nicht lange her, da haben wir über eine Analyse von Christopher Snowdon
berichtet. Eine Analyse, die es in sich hat, zeigt sich doch, was man
als korrupten europäischen Ringtausch bezeichnen könnte. Er geht wie
folgt:
Die EU wird von Steuerzahlern finanziert.
Voraussetzung dafür ist, dass die meisten Europäer denken, die EU würde ihnen einen Nutzen bringen
Damit das auch so bleibt, nimmt die EU-Kommission einen Teil des
Geldes der Steuerzahler und betreibt Marketing in eigener Sache.
Die EU-Kommission finanziert eine Vielzahl von Organisationen, deren
Aufgabe darin besteht, die EU und die EU-Kommission in den
Mitgliedsländern der EU positiv darzustellen, damit die Europäer der
Ansicht sind, die EU würde ihnen einen Nutzen bringen.
Wir
nennen dies eine offene Form der Meinungskorruption, eine besonders
perfide Form des Nudgings, denn natürlich will man bei der EU-Kommission
nur das Beste für die Europäer und damit sie auch wissen, dass die EU
und ihre Kommission das Beste sind, das sie für ihr Steuergeld bekommen
können, sollen die Europäer von Organisationen, die die EU-Kommission zu
100% finanziert, die also Niederlassungen der EU-Kommission sind, davon
überzeugt werden, dass die EU das Beste ist, was sie für ihr Steuergeld
haben können. Und weil die EU-Kommission aus bescheidenen Kommissaren
besteht, die nicht dabei beobachtet werden wollen, wie sie Gutes tun,
finanzieren sie Satellitenorganisationen, um mit dem Geld der
Steuerzahler und im Auftrag der EU Gutes zu tun.
Man kann die entsprechenden Organisationen als Entsprechung zu den
Animateuren beim Club Med ansehen. Letztere versuchen, diejenigen, die
einen Urlaub im Club Med gebucht haben, davon zu überzeugen, dass das
eine gute Wahl war, Erstere versuchen, die Europäer davon zu überzeugen,
dass die Steuergelder, die man ihnen abzieht, um sie nach Brüssel zu
überweisen, dort sehr gut angelegt sind. Fehlt bloß der Strand …
Die Kollegen von Guido Fawkes haben eine dieser Niederlassungen der EU-Kommission,
eine jener Organisationen, die ein eigenständiges Dasein vortäuscht und
doch in der Regel zu 100% der EU-Kommission gehört, ausfindig gemacht,
die dazu instrumentalisiert wird, britischen Wählern vorzugaukeln, eine
unabhängige Organisation habe, völlig frei von eigenen Interessen, gute
Gründe gefunden, um in der Europäischen Union zu bleiben.
Das Wilfred Martens Centre for European Studies, ein
Tochterunternehmen der EU-Kommission, in das die EU-Kommission das
Kapital einbringt, hat ein Video gemacht, in dem 10 gute Gründe zu sehen
sein sollen, die den Verbleib Großbritanniens in der EU quasi zur
Pflicht machen.
Das Wilfred Martens Centre for European Studies wurde im Jahr 2014 mit 4,2 Millionen Euro von der EU gefördert und
lebt somit zu gut 85% auf Rechnung der EU-Kommission, also vom Geld der
Europäischen Steuerzahler. Dass das Wilfred Martens Centre im Gegenzug
für die Europäische Kommission Stimmung macht und dafür sorgen will,
dass die Briten von der Notwendigkeit, in der EU zu verbleiben und
weiterhin Steuergelder nach Brüssel zu überweisen, aus denen dann auch
das Wilfred Martens Centre finanziert werden kann, überzeugt werden, ist
irgendwie so verständlich, wie Korruption als solche verständlich ist.
Viele, die die Gelegenheit haben, sich aus den Taschen anderer zu
bedienen, tun das sehr bereitwillig, und warum sollen die EU, die
EU-Kommission oder das Wilfred Martens Centre hier eine Ausnahme machen.
Bislang jedenfalls gibt es keinen Aufschrei, der die Korruption der
EU-Kommission und ihrer Animateure in den Niederlassungen der
EU-Kommission zum Gegenstand hat. Warum also jetzt aufhören, wo es die
ganze Zeit so gut funktioniert hat und ein so lukratives Geschäft ist?
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