Thursday, May 26, 2016

»Berechtigte Fragen«

Die Berufung Avigdor Liebermans zum israelischen Verteidigungsminister und die Erweiterung der Regierungskoalition um die Abgeordneten seiner Partei Israel Beteinu sind in Washington mit Skepsis aufgenommen worden. Während einer Pressekonferenz erklärte Außenamtssprecher Mark C. Toner, die Regierungsumbildung in Jerusalem werfe »berechtigte Fragen« auf.
»Wir wissen [..], daß viele ihrer Minister erklärt haben, eine Zwei-Staaten-Lösung abzulehnen. Das wirft berechtigte Fragen danach auf, welche Ziele diese Koalition verfolgt.«
Zwar bekennt sich die neue israelische Regierung zu einer Zwei-Staaten-Lösung, dennoch ist es das gute Recht Washingtons, sich durch das demonstrative Stellen von Fragen als desinformiert zu blamieren. Andererseits aber sollte selbst die amerikanische Regierung es mit ihren Zweifeln nicht übertreiben, denn sonst ließe sich auch trefflich öffentlich über ihre Aufrichtigkeit spekulieren.
So verdienten nämlich Äußerungen Ben Rhodes’ durchaus noch mehr Beachtung als ihnen bislang geschenkt wurde. Gegenüber dem New York Times Magazine hatte der Berater Barack Hussein Obamas eingeräumt, im vergangenen Jahr durch die breite Manipulation von Medien ein für eine Annäherung an das Regime in Teheran günstiges öffentliches Klima geschaffen zu haben.
Wer aber täuscht und trickst, geht es um Kernwaffen in der Verfügungsgewalt der Mullahs, der riskiert gegenüber Israel seine Glaubwürdigkeit als Verbündeter und will mit seinen »berechtigten Fragen« möglicherweise gar nicht freundschaftlich mahnen, sondern verleumden. Nicht Jerusalem verweigert jedoch Gespräche, sondern Ramallah. Weshalb muß dort niemand Fragen fürchten?
 tw24

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