Mit weiteren Experten hat Dr. Albayati zahlreiche Facebook-Profile von Syrern, Irakern und Tschetschenen durchforstet. Die Fakten zu mehreren Verdächtigen wurden jetzt auch an das heimische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) weitergeleitet:
- Ein junger Iraker, der auf dem Wiener Westbahnhof posiert, ließ sich auch im Kriegsgebiet mit einem abgetrennten Kopf in der Hand fotografieren.
Ein Iraker im Kriegsgebiet mit abgetrenntem Kopf (links), als Zuwanderer am Westbahnhof (rechts)
Foto: LPD
- Eine in Wien lebende junge Rumänin, die zum Islam konvertiert ist, zeigt sich auf Facebook mit einer Pistole.
Die junge Rumänin mit Waffe
Foto: Facebook.com
- Noch weitere Iraker, die Bilder von sich auf dem Wiener Heldenplatz und mit Fiakern in den sozialen Medien präsentierten, veröffentlichten von sich auch Fotos aus dem Kriegsgebiet.
Ein Iraker im Kriegsgebiet (links), derselbe Mann am Wiener Heldenplatz (rechts)
Foto: "Krone"
"Nur die Spitze des Eisbergs"
Die Verfassungsschützer sagten zu, sich um diese Fälle zu kümmern. Amer Albayati: "Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Ich habe schon im Herbst - vor allen anderen - gewarnt: Je mehr Leute zu uns kommen, desto mehr Probleme gibt's."
"Die Gefährdungslage bleibt hoch"
"Krone": Herr Dr. Stockhammer, wie schätzen Sie als Terrorismus-Experte die aktuelle Bedrohungslage ein?
Nicolas Stockhammer: Die Gefährdungslage bleibt hoch. Die blitzartige Selbstradikalisierung von bislang den Sicherheitsbehörden unbekannten Attentätern verstärkt die Bedrohung. Die österreichischen Strukturen sind jedoch nicht mit jenen in Belgien oder Frankreich zu vergleichen. Weder im Aufbau noch in der Zusammensetzung. Selbstverständlich gibt es aber auch bei uns Dschihadisten-Hotspots in Wien etwa im 10. und im 20. Bezirk. Derzeit werden etwa 60 Gefährder rund um die Uhr überwacht, die Dunkelziffer ist mit bis zu 300 verdächtigen Elementen weit höher. "Einsame Wölfe" sind aber längst noch nicht eingerechnet. Von ihnen geht jetzt sicher die größte Gefahr aus. Das Grazer Dschihadisten-Urteil könnte zu weiteren Verhaftungen führen.
Nicolas Stockhammer: Die Gefährdungslage bleibt hoch. Die blitzartige Selbstradikalisierung von bislang den Sicherheitsbehörden unbekannten Attentätern verstärkt die Bedrohung. Die österreichischen Strukturen sind jedoch nicht mit jenen in Belgien oder Frankreich zu vergleichen. Weder im Aufbau noch in der Zusammensetzung. Selbstverständlich gibt es aber auch bei uns Dschihadisten-Hotspots in Wien etwa im 10. und im 20. Bezirk. Derzeit werden etwa 60 Gefährder rund um die Uhr überwacht, die Dunkelziffer ist mit bis zu 300 verdächtigen Elementen weit höher. "Einsame Wölfe" sind aber längst noch nicht eingerechnet. Von ihnen geht jetzt sicher die größte Gefahr aus. Das Grazer Dschihadisten-Urteil könnte zu weiteren Verhaftungen führen.
"Krone": Stichwort offene Grenzen. Wie stellt man die Rechtsstaatlichkeit nach der Masseneinwanderung von Flüchtlingen im letzten Jahr wieder her?
Stockhammer: Auf Basis der bestehenden Gesetze. Gerade wird eine Kompetenzerweiterung in der Terrorismusabwehr in Deutschland, aber auch in Ansätzen in Österreich diskutiert, die eine Miteinbeziehung des Heeres vorsieht. Man kann es sich nicht mehr leisten, auf Expertisen wie die Drohnentechnik zu verzichten. Erforderlich wäre, dass die Behörden wissen, wer sich wann und unter welchem Rechtstitel bei uns aufhält. Dies scheint nicht immer der Fall zu sein.
Stockhammer: Auf Basis der bestehenden Gesetze. Gerade wird eine Kompetenzerweiterung in der Terrorismusabwehr in Deutschland, aber auch in Ansätzen in Österreich diskutiert, die eine Miteinbeziehung des Heeres vorsieht. Man kann es sich nicht mehr leisten, auf Expertisen wie die Drohnentechnik zu verzichten. Erforderlich wäre, dass die Behörden wissen, wer sich wann und unter welchem Rechtstitel bei uns aufhält. Dies scheint nicht immer der Fall zu sein.
"Krone": Wie schützt man sich am besten vor der Gefahr?
Stockhammer: Erhöhte Wachsamkeit. Der Staat kann im Präventionsbereich seine Überwachungen intensivieren, auch um das subjektive Sicherheitsgefühl zu verstärken. Man soll aber bitte auch weiterhin Zug fahren und Veranstaltungen besuchen. Eingeschüchtert zu reagieren wäre nämlich absolut falsch!
Stockhammer: Erhöhte Wachsamkeit. Der Staat kann im Präventionsbereich seine Überwachungen intensivieren, auch um das subjektive Sicherheitsgefühl zu verstärken. Man soll aber bitte auch weiterhin Zug fahren und Veranstaltungen besuchen. Eingeschüchtert zu reagieren wäre nämlich absolut falsch!
"Krone": Wie lange wird dieses Horrorszenario anhalten?
Stockhammer: Es ist mit einem langen Jahrzehnt des Terrorismus zu rechnen. Auch der Begriff eines neuen 30-jährigen Krieges gegen den Terror hat leider Wahrheitsgehalt!
krone.at
Stockhammer: Es ist mit einem langen Jahrzehnt des Terrorismus zu rechnen. Auch der Begriff eines neuen 30-jährigen Krieges gegen den Terror hat leider Wahrheitsgehalt!
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