Monday, August 20, 2018

Deutsche Sozialisten wollen Sultan Erdogan retten

Deutschland muss nach Darstellung von SPD-Chefin Andrea Nahles unter Umständen die wirtschaftlich angeschlagene Türkei unterstützen. „Es kann die Situation entstehen, in der Deutschland der Türkei helfen muss“, sagte sie. Dies müsse dann „unabhängig von den politischen Auseinandersetzungen“ mit Präsident Recep Tayyip Erdogan geschehen. „Die Türkei ist ein NATO-Partner, der uns nicht egal sein kann“, so Nahles. "Es ist in unser aller Interesse, dass die Türkei wirtschaftlich stabil bleibt und die Währungsturbulenzen eingedämmt werden“, fügte Nahles hinzu. Den für September geplanten Staatsbesuch Erdogans in Deutschland nannte Nahles richtig. „Die Bundesregierung muss mit der Türkei auf allen Ebenen im Gespräch bleiben“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Nahles fügte hinzu: „Es ist meine klare Erwartung an die Bundeskanzlerin, dass natürlich auch kritische Fragen angesprochen werden - hierzu gehört insbesondere das Festhalten und die Inhaftierung von deutschen Staatsangehörigen in der Türkei.*Der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) richtete ebenfalls einen eindringlichen Appell an Deutschland und Europa, die Türkei nicht zu isolieren. „Wir müssen im eigenen Interesse alles tun, um die Türkei im Westen zu halten“, sagte Gabriel. Er warnte, „nationalistische Kräfte“ in der Türkei könnten „wie im Iran und in Nordkorea nach der Atombombe greifen, um sich unangreifbar zu machen“.Die Türkei wird derzeit von einer Wirtschafts- und Währungskrise beherrscht, die die türkische Lira in den vergangenen Wochen auf Talfahrt geschickt hatte. Der Konflikt mit den USA um einen in der Türkei unter Hausarrest stehenden US-Pastor hat in den vergangenen Wochen zu einem massiven Kursverfall der Lira geführt. Am Freitag stuften die Rating-Agenturen Moody‘s und S&P die Kreditwürdigkeit des Landes noch tiefer in die Ramschzone. Erdogan warf den USA am Samstag vor, sein Land wirtschaftlich in die Knie zwingen zu wollen.
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