Sunday, March 07, 2010

Imam-Notstand in JVA Tegel beendet

Nach drei Jahren Suche hat die Justizvollzugsanstalt Tegel einen Imam für die arabischen Gefangenen gefunden. Ende April fängt der Islamwissenschaftler Süleyman Kücük auf Honorarbasis an. Die Suche war schwierig, weil die Personen sowohl von der Polizei als auch vom Verfassungsschutz überprüft werden mussten. Mindestens ein Bewerber war dabei dem Vernehmen nach vom Verfassungsschutz wegen islamistischer Tendenzen abgelehnt worden. „Wir können uns kein Sicherheitsrisiko ins Haus holen“, begründete die Justizverwaltung die strengen Überprüfungen. Denn die Gebete werden auf Arabisch gehalten, können also nicht ohne Weiteres auf verfassungsfeindliche oder islamistische Hetze kontrolliert werden. Verfassungsschützer beobachten seit Jahren mit Sorge, wie Islamisten in deutschen Gefängnissen Glaubensbrüder rekrutieren. Justizangestellte sollen deshalb gebeten worden sein, islamistische Vorfälle hinter Gittern zu melden. 2007 hatte die Justiz Adnan Sch. rausgeworfen, der fast 20 Jahre lang arabische Gefangene in Deutschlands größtem Gefängnis ehrenamtlich betreut hatte. Auf seiner Webseite war Jahre zuvor ein Link zu einem in Deutschland verbotenen Buch entdeckt worden und Sch. wurde deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt. Seitdem gab es keine sozialen oder religiösen Angebote für die arabischen Gefangenen in Tegel, die dies immer lauter kritisiert hatten.
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