Thursday, March 25, 2010

Keinen Fußbreit für niemand! Ein Nicht-Aufruf anlässlich des Duisburger Spektakels am 27./28. März 2010

Die Elite der Zivilgesellschaft, jene unheimliche Mischung aus Feuilletonisten, Politikern, Akademikern, „Kreativen“ und Studienräten, ist das genaue Spiegelbild der Rechtsextremen. Warnen diese vor „Überfremdung“, so loben jene die Menschen wegen ihrer „fremden Kultur“ und sehen in allem, was nicht deutsch ist, eine „Bereicherung“. Beide Lager haben gemein, dass sie den Universalismus der Aufklärung, dem immer schon die Tendenz zum Scheitern innewohnte, gegen einen menschenfeindlichen Kulturalismus eingetauscht haben. Aus diesem Grunde sind die „Guten“ so fundamental unfähig, das totalitäre „System“ Islam zu kritisieren, wie die „Bösen“, Ideologie und Herkunft voneinander zu trennen. Wenn sich, wie am 27. und 28. März in Duisburg, Deutsche gegenüberstehen, dann sollte man sich da nicht einmischen. Sie teilen dieselbe Geschäftsgrundlage, die Sortierung der Menschen nach Herkunft und ihre Zurichtung zu schützenswerten kulturellen Kollektiven. Weil auch noch die „Linksradikalen“ unter den Deutschen in Duisburg mitmischen, die sich darin gefallen, „Schnittmengen zwischen der Linken und dem Islam“ (Oskar Lafontaine) zu entdecken und einen antiimperialistischen Antikapitalismus zu propagieren, der dem von Gregor Strasser bzw. Osama Bin Laden in nichts nachsteht, ist es vollends absurd, sich an den Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Fraktionen deutscher Ideologie zu beteiligen. Initiativ e.V., Linkspartei (etwa der ehemalige Oberbürgermeisterkandidat der Linkspartei in Duisburg, Hermann Dierckes) und die NPD sind sich vollends einig in ihrem Hass auf die Juden. Eine Scheidelinie zwischen linkem und rechtem Antizionismus ziehen zu wollen ist etwa so sinnvoll, wie das Ruhrgebiet zur „Europäischen Kulturhauptstadt“ zu krönen. Und deshalb nimmt es auch nicht wunder, dass die so genannte Zivilgesellschaft, die den Jargon der „berechtigten Israelkritik“ gelernt hat, keine Probleme damit hat, mit militanten Antisemiten aus der Linken gegen militante Antisemiten aus der Rechten zu demonstrieren. Man versteht sich.
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