Aus Angst vor einem bewaffneten Befreiungsversuch hat die Polizei am Montag den Schauplatz eines Gerichtsverfahrens in Brüssel durch Sondereinheiten und schweres Gerät geschützt. Vor dem Justizpalast im Zentrum der belgischen Hauptstadt, wo ein Prozess gegen mutmaßliche islamistische Terroristen läuft, zogen vermummte Beamte mit automatischen Waffen und gepanzerte Fahrzeuge auf, im Innern des Gebäudes waren Barrieren mit Stacheldraht einsatzbereit, wie ein AFP-Journalist beobachtete.
Das Krisenzentrum des belgischen Innenministeriums stufte die Bedrohungslage als "Niveau drei auf einer Alarm-Skala bis vier" ein. Laut einer Information der Generalstaatsanwaltschaft aus der vergangenen Woche "bereiteten sich schwer bewaffnete Leute auf einen Angriff vor", um die angeklagte Malika El Arud und weitere Beschuldigte zu befreien, sagte der Sprecher des Krisenzentrums. Alarm-Stufe drei bezeichne "ein schwerwiegendes und wahrscheinliches Ereignis".
Unterdessen plädierte El Aruds Verteidigung am Montag auf Freispruch. Der Belgierin marokkanischer Herkunft wird wie den acht weiteren Angeklagten, von denen zwei flüchtig sind, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. El Arud habe unter anderem Kämpfer aus Europa ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet schleusen helfen. Die Anklage fordert mindestens acht Jahre Haft. El Arud hatte in dem Prozess auf das "Recht der Muslime" verwiesen, in Afghanistan gegen den Westen zu kämpfen. Die strafrechtlichen Vorwürfe bestreitet sie.
Mehr...
No comments:
Post a Comment