Wie Israel stellvertretend für die europäische Moderne angegriffen wird.*
Die „linke“ Solidarisierung mit der „vaterländischen Bewegung“ der „Palästinenser“, die ihrerseits ihre panislamistischen Ursprünge niemals verhehlte, stellt eine politische Groteske dar, die bereits in den vergangenen Jahrzehnten bisweilen aufs Korn genommen wurde (so etwa von Henryk M. Broder). Allerdings fügt sich Tarachs Philippika gegen die Kollaboration der „sogenannten Linken“ – der Autor behandelt schwerpunktmäßig die (west-)deutsche „Neue Linke“ und ihre Erben – mit einer antisemitischen islamischen Rechten keineswegs lückenlos in einen „neokonservativen“ Diskurs ein: Jedwede (radikale) Linke als genuin freiheitsfeindlich und latent antisemitisch zu zeichnen, ist seine Sache nicht. Vielmehr spiegelt sich in Tarachs Werk das Leiden des Autors am Verrat einer selbsterklärten Linken an für die originäre (europäische) Linke programmatisch verpflichtenden Prämissen eines humanistischen Universalismus wider: an dem Recht auf radikale Religionskritik (das institutionell gewährleistet ist erst im Falle der Verdrängung herrschaftlicher Religion aus der Sphäre des Politischen) sowie an dem telos der Selbstorganisation freier Individuen jenseits ethnischer Zwangskollektive.
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Daniel Leon Schikora
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