RIA Novosti, 17.8.2009:
"Die Organisation 'Freunde der USA' im Kosovo wollen ein Denkmal für den früheren US-Präsidenten Bill Clinton errichten - als Dank für dessen Rolle bei der Abspaltung der Provinz von Serbien.
Die 3,5 Meter hohe Statue aus der Werkstatt des in der albanischen Hauptstadt Tirana ansässigen Bildhauers Izeir Mustafa soll am Bill-Clinton-Boulevard in der Hauptstadt Pristina entstehen, berichten kosovarische Medien am Montag.
Das Projekt mit einem Wert von rund 45 000 Euro steht unter der Schirmherrschaft von Premierminister Hashim Thaci. Bill Clinton sei persönlich zur feierlichen Einweihung eingeladen, deren Termin noch nicht feststehe.
Der 42. US-Präsident (1993/2001) hatte zur Abtrennung des Kosovo von Serbien stark beigetragen und ist deshalb sehr populär unter der albanischen Mehrheit der Region.
In den 90er Jahren hatte im Kosovo ein blutiger ethnischer Konflikt geherrscht. Die albanische Mehrheit der Provinz strebte nach Unabhängigkeit. Um eine Abspaltung von Serbien zu erreichen, verübten militante Albaner Anschläge auf jugoslawische Beamte und nicht-albanische Zivilisten. 1998 marschierten jugoslawische Truppen in die Region. Ein Jahr später mischte sich die Nato in den Konflikt ein, die Partei für die Albaner ergriff und Jugoslawien 78 Tage lang bombardierte.
Seit dem Nato-Angriff stand das Kosovo viele Jahre unter UN-Verwaltung, bevor es im Februar 2008 mit Rückendeckung der USA und führender EU-Staaten seine Unabhängigkeit ausrief.
Serbien verkündete, den Verlust von 15 Prozent seines Gebietes niemals zu akzeptieren. Der wichtigste Verbündete von Serbien, UN-Vetomacht Russland, kündigte an, nur eine Lösung mit dessen Zustimmung mitzutragen. Bislang wurde das Kosovo von mehr als 60 der 192 UN-Nationen als unabhängiger Staat anerkannt."
Daniel Leon Schikora
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