Anlässlich des Weltfrauentags am Freitag startet die EU-Kommission eine
Initiative gegen Genitalverstümmelung. Mitten in Europa leben nach Schätzungen
der Weltgesundheitsorganisation 500.000 Frauen, die unter Genitalverstümmelung
leiden. Davon leben 20.000 bis 30.000 in Deutschland. Genaue Zahlen gäbe es
jedoch nicht, da die Dunkelziffer weit höher sei. „Kinder, denen das passiert,
zeigen ihre Eltern nicht an, weil sie diese schützen wollen“, erklärt Tobe
Levin, Gründungsmitglied des Europäischen Netzwerkes FGM -
female-genital-mutilation. Für die Öffentlichkeitskampagne will die
EU-Kommission 3,7 Millionen Euro bereit stellen. Besonders verbreitet ist die
Genitalverstümmelung im westlichen und nordöstlichen Afrika, sowohl in
muslimischen als auch christlich geprägten Gebieten. „Das Problem ist“, so Tobe
Levin, „dass die weibliche Genitalverstümmelung in den traditionellen
Gemeinschaften positiv besetzt ist – der Schnitt befreit aus dieser Sicht von
etwas Hässlichem, das zur Zügellosigkeit der Frau beiträgt.“ Nötig seien vor
allem Bewusstseinsarbeit und intensive Unterstützung von örtlichen
Frauengruppen.
radiovaticana
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