Friday, May 03, 2013

Boston-Attentäter wollten ursprünglich erst am US-Nationalfeiertag am 4. Juli zuschlagen

Nach den Attacken von Boston untersuchen die Ermittler mögliche Kontakte der mutmaßlichen Attentäter zu Jihadisten. Der radikale Islam dürfte zumindest als Inspiration gedient haben: Die "New York Times" berichtete am Freitag, die Brüder Tamerlan und Dzhokhar Tsarnaev hätten im Internet Predigten von Anwar al-Awlaki angeschaut, der als bedeutender Anführer der Terrorgruppe Al-Kaida galt.
Untersucht wird auch ein Besuch des älteren Bruders Tamerlan in der russischen Kaukasus-Republik Dagestan im Jahr 2012. Dort traf er nach Ansicht der Ermittler den Islamisten Mahmoud Mansur Nidal, wie der Abgeordnete William Keating vor dem Innenausschuss des US-Kongresses erklärte. Allerdings sei bisher unklar, ob er dort für dessen Gruppe namens "Kaukasus-Emirat" angeworben worden sei oder Sprengstoff-Training erhalten habe.
Nach Angaben des jüngeren Bruders Dzhokhar Tsarnaev stammt die Bauanleitung für die in Boston verwendete Bombe aus dem Online-Magazin von Al-Kaida, das unter dem Namen "Inspire" auch in englischer Sprache veröffentlicht wird. Unter dem Titel "Eine Bombe in der Küche Deiner Mutter bauen" war dort auch eine Anleitung zur Fertigung einfacher, günstiger Sprengfallen zu finden.
Die Ermittler zeigten sich laut Bericht der "Washington Post" vom Freitag überrascht darüber, wie rasch die Brüder ihre aus Druckkochtöpfen und Feuerwerkskörpern improvisierte Bombe fertiggestellt hatten.
Dzhokhar Tsarnaev erklärte in einem Verhör, die Brüder hätten ursprünglich erst am US-Nationalfeiertag am 4. Juli zuschlagen wollen, seien jedoch schneller mit den Sprengkörpern fertig gewesen als gedacht.
Im Innenministerium ist man sich weiter nicht sicher, ob sich der mutmaßliche Boston-Attentäter Tamerlan Tsarnaev 2007 und 2009 in Österreich aufhielt. Entsprechende Medienberichte prüfe man noch, sagte Sprecher Karl-Heinz Grundböck am Freitag auf APA-Anfrage. Es gebe widersprüchliche Informationen, die zuerst zweifelsfrei geklärt werden müssten.
suedtirolnews

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