Monday, May 06, 2013

Israel beschwert sich über palästinensische Google-Seite

JERUSALEM (inn) – Der stellvertretende israelische Außenminister Se‘ev Elkin hat sich in einem Brief an den Google-Chef Larry Page über den Namen der palästinensischen Seite beschwert. Vergangene Woche hatte die Internet-Suchmaschine ihre nach Staaten sortierte Seite für die “palästinensischen Territorien” in “Palästina” umbenannt (Israelnetz berichtete). Elkin befürchtet negative Auswirkungen auf die möglichen Friedensverhandlungen mit den Palästinensern.

Durch die Kennzeichnung „Palästina“ erkenne Google in Wirklichkeit die Existenz eines palästinensischen Staates an, zitiert die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ aus dem Brief Elkins. Die Entscheidung der Umbenennung sei nicht nur ein Fehler, sondern könne sich auch negativ auf die Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern auswirken. Durch die Förderung der Vernetzung von Menschen und Völkern habe Google viele positive Veränderungen in der Welt bewirkt. Die jüngste Entscheidung der Umbenennung der palästinensischen Google-Seite stehe im Gegensatz zu diesen Zielen.
„Ich wäre dankbar, wenn Sie diese Entscheidung überdenken könnten, da es die Palästinenser in ihrer Sichtweise bestärkt, dass sie ihr politisches Ziel eher durch einseitige Aktionen als durch wirkliche Verhandlungen und beiderseitige Zustimmung vorantreiben können“, heißt es in dem Schreiben. Elkin schlug Page ein Treffen mit israelischen Repräsentanten vor, um die Angelegenheit zu diskutieren.
Vergangene Woche hatte ein Sprecher von Google, Nathan Tyler, gegenüber dem britischen Sender BBC gesagt, dass vor der Umbenennung verschiedene Sachverständige konsultiert worden seien. Unter anderem habe Google sich an die UN und die „Internet Corporation for Assigned Names and Numbers“ (ICANN), die sich um die Vergabe von Namen und Adressen im Internet kümmert, gewandt. Außerdem sei die „Internationale Organisation für Normung“ (ISO) hinzugezogen worden.
INN

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