Monday, March 10, 2014

Neuer Kurs der AfD: Christlich-konservativ statt liberal

Die AfD positioniert sich verstärkt als christlich-konservative Partei: Immer stärker übernehmen bibeltreue Christen die Macht in der Partei. Statt Eurokritik und Liberalismus stehen nun auch verstärkt Themen wie Homosexualität, Islam und Schulpflicht im Fokus.

Neben Parteichef Bernd Lucke, der die neue christlich-konservative Ausrichtung der Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt, hat seit kurzem auch eine Frau großen Einfluss auf die thematische Ausrichtung: Beatrix von Storch, Europakandidatin der AfD. Auf dem Europawahlparteitag in Aschaffenburg, wo sie einen sicheren Listenplatz bekam, sei sie als „die Galionsfigur der national-konservativen Szene in Deutschland“ angekündigt worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS). „Demokratie heißt Herrschaft eines Volkes, nicht der Völker. Wir haben kein EU-Volk“, erklärte von Storch. Außerdem steht sie für Volksentscheide über den Bau von Moscheen, für die Abschaffung der Schulpflicht in Deutschland und ist gegen gleichgeschlechtliche Ehen.
Von Storch, ehemals Anwältin und 1971 als Herzogin von Oldenburg geboren, sei durch die Gruppe „Zivile Koalition“ zu einer mächtigen Lobbyistin aufgestiegen, schreibt die FAS. Nachdem sich ihre Lobbygruppe früher gegen die doppelte Enteignung der Großgrundbesitzer im Jahr 1945 durch Sowjets einsetzte, „bombardiere“ sie die Parlamentarier nun vor allem mit Aufrufen zum Familienschutz. Die sieben Gründungsmitglieder der „Zivilen Koalition“ entstammen allesamt der eigenen, adligen Familie von Storchs.

Lucke: Ich bin kein Liberaler

Bei ihrer Kandidatur für die Europa-Liste unterstützte die Gruppierung „Christen in der AfD“ von Storch. Die Lobbygruppe aus Baden-Württemberg spricht sich in ihrer Grundsatzerklärung für ein Abtreibungsverbot und für ein Verbot von Sterbehilfe aus. Außerdem ist sie gegen den EU-Beitritt der Türkei, setzt sich für den „Schutz der christlichen Familie“ ein und lehnt die Gleichsetzung der Familie mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ab. Wie von Storch zieht die Gruppe die Erziehung der Kinder im Elternhaus gegenüber staatlich organisierter Erziehung vor.
Parteichef Bernd Lucke fördert den Ausbau des christlichen Flügels in der Partei ebenfalls. Von Storch bezeichnete der reformierte Protestant als „tolle Frau“, die aus persönlicher Überzeugung handele. „Ich bin kein Liberaler“, erklärte Lucke und bestätigte damit die neue Ausrichtung der Partei. Dass sich die Christen in seiner Partei verstärkt in Arbeitskreisen organisierten, begrüßte er. „Das passt zu unserem Profil als werteorientierte Partei“, erklärte er.
pro-medienmagazin

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