Frage: Dürfen jetzt auch Neo-Nazis in Essen ein Gymnasium betreiben ? Wegen "offener und von Pluralität geprägter Stadt ?
Soll sich in Vogelheim ein türkisches Privat-Gymnasium
ansiedeln, das der umstrittenen Gülen-Bewegung nahesteht? In dieser Frage ist die Stadtverwaltung offenbar gespalten.
Während sich Schuldezernent Peter Renzel eindeutig gegen die Etablierung eines türkischen Gymnasiums ausgesprochen hat, hat Helmuth Schweitzer, der Leiter des „Kommunalen Integrationszentrums“ (früher RAA), bereits im Dezember für die Bildung einer solchen Schule geworben. Das „Kommunale Integrationszentrum“ gehört in den Geschäftsbereich von Kultur- und Integrations-Dezernent Andreas Bomheuer.
Schweitzer schrieb in einem internen Vermerk, der dieser Zeitung vorliegt: Aus „fachlicher Sicht“ bestünden „prinzipiell keine Bedenken“ gegen den Aufbau des Gymnasiums. Der Trägerverein, der der Gülen-Bewegung „sehr nahe“ stehe,
sei „weder islamistisch noch stellt er eine Gefahr für den sozialen Frieden dar“. Die Gülen-Bewegung sei dabei, sich erfolgreich in Deutschland zu etablieren mit viel Tempo und effektiven Organisationsstrukturen und verschaffe sich damit „viel Respekt in Teilen der konservativen deutschen Bildungspolitik“.Seinen Vermerk schließt Helmuth Schweitzer so ab: „Eine offene und von Pluralität geprägte Stadt kann sich einer dynamischen Entwicklung in Migrantenmilieus nicht verweigern.“ Schweitzer wollte den Vorgang am Mittwoch nicht kommentieren.
derwesten / JWD
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