Tuesday, February 10, 2015

"Asyl-Lawine": 30.000 Kosovaren nach Deutschland

„Betr.: Auswanderung von Kosovaren nimmt dramatisch zu“ - das Schreiben der Deutschen Botschaft in Pristina sorgte für Wirbel in Deutschland. In dem Bericht, aus dem die „Bild am Sonntag“ zitierte, ist von einer „Asyl-Lawine“, einem „Massen-Exodus“ die Rede, der den Kosovo binnen Jahren ausbluten lasse.
Denn längst seien es nicht mehr „nur“ ethnische Minderheiten, die das Land verlassen, sondern auch die Mittelschicht. „Hält der Trend an, dürften monatlich etwa 25.000 bis 30.000 Kosovaren das Land verlassen“, viele würden nach Deutschland reisen.
Deshalb ruft die Deutsche Botschaft in Pristina zu drastischen Methoden auf. Nötig sei eine „Hauruckaktion des Bundes und der Länder“, denn „erst wenn eine größere Anzahl von Kosovaren medienwirksam per Sammel-Charterflieger zurückkehrt“, spreche sich herum, „dass sich illegale Einwanderung nach Deutschland nicht rechnet“, zitiert das Blatt aus dem Schreiben.
Das Auswärtige Amt wollte die Existenz des Berichts nicht dementieren. In der Bundespressekonferenz sagte Außenamtssprecher Martin Schäfer lediglich, dass über interne Berichte keine Auskunft gegeben werde. Auch die Botschaft in Pristina wollte sich zu dem Schreiben nicht gegenüber FOCUS Online äußern.
Dass es Berichte über eine Verschärfung der Situation im Kosovo gibt, bestätigte allerdings das bayerische Ministerium des Innern gegenüber FOCUS Online. „Im Januar 2015 hat sich die Situation nach einem Drahtbericht des Auswärtigen Amtes aus Pristina vom 02. Februar 2015 und einem Bericht des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums Illegale Migration (GASIM) vom 04. Februar 2015 dramatisch zugespitzt.“
 focus

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