„Betr.: Auswanderung von Kosovaren nimmt dramatisch zu“ - das Schreiben
der Deutschen Botschaft in Pristina sorgte für Wirbel in Deutschland. In
dem Bericht, aus dem die „Bild am Sonntag“ zitierte, ist von einer
„Asyl-Lawine“, einem „Massen-Exodus“ die Rede, der den Kosovo binnen
Jahren ausbluten lasse.
Denn längst seien es nicht mehr „nur“ ethnische Minderheiten, die das
Land verlassen, sondern auch die Mittelschicht. „Hält der Trend an,
dürften monatlich etwa 25.000 bis 30.000 Kosovaren das Land verlassen“,
viele würden nach Deutschland reisen.
Deshalb ruft die Deutsche Botschaft in Pristina zu drastischen Methoden auf.
Nötig sei eine „Hauruckaktion des Bundes und der Länder“, denn „erst
wenn eine größere Anzahl von Kosovaren medienwirksam per
Sammel-Charterflieger zurückkehrt“, spreche sich herum, „dass sich
illegale Einwanderung nach Deutschland nicht rechnet“, zitiert das Blatt
aus dem Schreiben.
Das Auswärtige Amt wollte die Existenz des Berichts nicht
dementieren. In der Bundespressekonferenz sagte Außenamtssprecher Martin
Schäfer lediglich, dass über interne Berichte keine Auskunft gegeben
werde. Auch die Botschaft in Pristina wollte sich zu dem Schreiben nicht
gegenüber FOCUS Online äußern.
Dass es Berichte über eine
Verschärfung der Situation im Kosovo gibt, bestätigte allerdings das
bayerische Ministerium des Innern gegenüber FOCUS Online. „Im Januar
2015 hat sich die Situation nach einem Drahtbericht des Auswärtigen
Amtes aus Pristina vom 02. Februar 2015 und einem Bericht des
Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums Illegale Migration (GASIM)
vom 04. Februar 2015 dramatisch zugespitzt.“
focus
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