Monday, February 09, 2015

“Massaker gegen die Meinungsfreiheit” – Vortrag in der Celler Synagoge

“Massaker gegen die Meinungsfreiheit: Das Attentat auf Charlie Hebdo und seine Folgen” – Warum traf uns die Ermordung der Pariser Zeichner und Journalisten ins Mark? Warum bekundeten Hunderttausende auf den Plätzen Europas mit hochgehaltenen Stiften und Je suis Charlie-Plakaten ihr Entsetzen? Unter diesen Fragen widmet sich die Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Celle e.V. dem Thema in einem Vortrag in der Celler Synagoge am 20.02.2015 um 19 Uhr. Referent ist Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler, Historiker und Publizist aus Hamburg.
Weiter erklärt sie zu den einleitenden Fragen: “Weil dieser Anschlag so unmissverständlich war. Bei den Attentaten von London, Madrid und New York machten viele noch die Außenpolitik der betroffenen Regierungen verantwortlich. Hier aber wurden zwölf Symbole für die Freiheit des Lachens und Denkens ermordet. Hier bewiesen die Islamisten, dass sie einen Krieg gegen unsere Lebensweise führen sowie gegen jeden, der diese Lebensweise schätzt. Hier wurde ihr Antisemitismus offenbar.”
Und: “Bislang hat der Terror der Islamisten die Europäer gelähmt: Eine einzige Todesfatwa gegen den britischen Autor Salman Rushdie reichte, um Tausende einzuschüchtern. Das Bild des hingerichteten Islamkritikers Theo van Gogh verschärfte die Schere im Kopf. Über die berühmten Mohammed-Karikaturen wurde zwar monatelang gesprochen. Doch fehlte fast allen deutschen Zeitungen der Mut, den Gegenstand dieser Kontroverse abzudrucken. Charlie Hebdo hingegen ging vor keiner Einschüchterung und vor keiner Religion in die Knie. Hätten sich seinerzeit 500 europäische Zeitungen ähnlich verhalten, wären die französischen Zeichner vielleicht noch am Leben. Jetzt aber soll das Massaker von Paris zwölf Millionen andere zum Schweigen bringen.”
Weiter: “Wird dieses Kalkül nach dem Abflauen der gegenwärtigen Empörung aufgehen? Viele werden den Djihadisten auch künftig entgegenkommen wollen, gerade weil sie sich brutal und rücksichtslos benehmen. Die Devise Je suis Charlie aber weist in die entgegengesetzte Richtung. Nach ihr zu handeln, erfordert Klarheit und Konsequenz.”
„Dies ist der Churchillsche Augenblick der Fünften Republik“, schreibt Bernard-Henri Lévy. „Es ist die Stunde einer schonungslosen Wahrheit angesichts einer Prüfung, die sich lange und schrecklich angekündigt hat.“
Abschließend: “Werden nun Frankreich und Deutschland das Appeasement gegenüber den Islamisten durch die längst überfällige Politik der Konfrontation ablösen? Wird die verlogene Beschwichtigung, der Islamismus habe mit dem Koran nichts zu tun, endlich durch eine aufrichtige und aufgeklärte Debatte über den Islam ersetzt; durch eine Debatte, die sich die säkularisierten Muslime in Deutschland schon lange ersehnen? Und was hieße all dies konkret?”

Zeit:                Freitag, 20. Februar 2015, 19.00 Uhr
Ort:                Celler Synagoge, Im Kreise 24
Referent:        Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler, Historiker und Publizist, Hamburg
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Celle e.V.
 celleheute

No comments: