Wer es sich am Freitag auf dem heimischen Sofa bequem machte, um das Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich zu verfolgen, wurde nicht nur Zeuge des Beginns eines dunklen Wochenendes: Gleichzeitig bot ihm das Erste eine völlig abstruse Art der Berichterstattung.
Die Privatsender hingegen schafften, was sie immer schaffen: So informierte beispielsweise N24 umgehend mit einer Sondersendung, während ARD-Kommentator Tom Bartels, hörbar um Fassung ringend, weiter über das längst zur Nebensache geratene und noch laufende Länderspiel berichten musste.
Der Zuschauer, dem angesichts der Bilder panischer Stadionbesucher ein Schauer nach dem anderen über den Rücken lief, wurde vom Sender ebenfalls im Stich gelassen. Er musste sich belanglose Zusammenfassungen weiterer Spiele des Abends ansehen, während das Moderatoren-Duo Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl, Besonders interessant wurde jedoch die Berichterstattung, als die Tagesthemen mit Sondersendungen zugeschaltet wurden: Über ganze drei Stunden hinweg schafften es die Moderatoren im Zusammenspiel mit Paris-Korrespondentin Ellis Fröder, über die Geschehnisse zu berichten, ohne den Wortbestandteil „Islam“ einfließen zu lassen.
Weder „islamistischer“ Terror, noch „Islamisten“ schienen mit den Geschehnissen in Paris etwas zu tun zu haben, nicht einmal spekuliert wurde darüber. Ganz unglaubwürdig wollte man scheinbar doch nicht werden, und so fand zumindest der „sogenannte islamische Staat“ einige Male fast beiläufig Erwähnung.
Aufrechterhalten wurde diese Scharade selbst dann noch, als erste Zeugenberichte vorlagen, nach denen die Attentäter mit den Rufen „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) und „Für Syrien“ mordend durch Paris zogen. sichtlich geschockt und überfordert, minütlich die Opferzahlen nach oben korrigierten.
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