„Ich störe mich an dem Begriff Amok. Das mag für die Polizei praktisch
sein, weil es eine andere operative Strategie als bei einem Terrorakt
erfordert. Aber ein Amoktäter ist doch eher jemand, der seine Impulse
nicht kontrollieren kann und dann blindwütig um sich schießt...“ Dies
stellte der Münchner Psychiater Prof. Dr. Florian Holsboer (71),
langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, im
Interview mit der Münchner Zeitung „tz“ fest. Der Psychiater startete
nach dem Attentat in München spontan eine Rundumbetreuung für
Betroffene. Der Experte erläuterte weiter, dass jemand, der plane, sich an der
Gesellschaft zu rächen, der sich darauf „akribisch vorbereitet, sich
eine Waffe zurechtbastelt, 300 Schuss Munition besorgt und der dann
gezielt schießt“, nach seiner Einschätzung kein Amokläufer sei, sondern
„ein Massenmörder. Durch den Begriff Amok findet eine Pathologisierung
statt und damit entsteht auch ein Stück Entschuldigung.“
kath.net
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