Thursday, November 20, 2008

HU - ASta Seit' an Seit' mit Antisemiten

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Humboldt-Universität (HU) Berlin hat Äußerungen von HU-Präsident Christoph Markschies über die Zerstörung einer Ausstellung über jüdische Unternehmen kritisiert.
Bisher sei Markschies nach Einschätzung des AStA "nicht mit engagiertem Auftreten gegen Antisemitismus an der Universität aufgefallen". Der HU-Präsident benutze den Vorwurf des Antisemitismus vor allem zur "Selbstdarstellung" und "Diskreditierung der Forderungen nach mehr sozialen und demokratischen Rechten im Bildungssystem", für das der Studierendenausschuss zusammen mit der Initiative "Bildungsblockaden einreißen" stehe. Der Ausschuss habe bereits kurz nach der Demonstration den entstandenen Schaden der Ausstellung verurteilt und sich an der Wiederherstellung beteiligt.
Am Montag war die an der HU zu Teilen zerstörte Ausstellung "Verraten und Verkauft. Jüdische Unternehmen in Berlin 1933-1945" wiedereröffnet worden. Markschies hatte bei der Eröffnung betont, dass die Zerstörung einer Ausstellung mit diesem Thema "ein antisemitischer Akt" und eine "planmäßige Aktion" gewesen sei. Gleichwohl müsste man jedoch vorsichtig sein, allen Demonstrationsteilnehmern des Übergriffs dies zu unterstellen.
Aus einem Protestmarsch für bessere Bildung heraus hatten am Mittwoch vergangener Woche 1000 Teilnehmer das Universitätsgebäude am Boulevard Unter den Linden gestürmt und die Ausstellung über jüdische Unternehmer teilweise zerstört. Aus den Reihen mutmaßlich linksextremistisch orientierter Schüler sollen dabei antisemitische Äußerungen gefallen sein.
(ddp/jwd)

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