. . . Der von einer Volkskommunistin wie Jutta Ditfurth einst auf dem Konkret-Kongreß 1993 als Rassist geschmähte Christoph Türcke hatte Linken ihres Schlages damals schon prophezeit, dass die Rede von der Rasse als bloßem „sozialen Konstrukt“ über kurz oder lang notwendig dazu führen werde, dass man die Gesellschaft als eine rassifizierte, ihre Akteure als Rassen und soziale Konflikte als Rassenkampf auffassen und diese Inflation des Rassenbegriffs noch als antirassistische, widerständige Handlung abfeiern werde. Wer oder was „Ethnie“ ist, wer fortschrittlich und wer der Schuldige ist, das bestimme ich nach freiem Ermessen – das ist das Grundprinzip des neuen Antikapitalismus. Wie das geht, macht die Kölner Gruppe Somost in einem Leserbrief „Zur Sache Justus W. vs. Salih“ in Konkret 10/08 vor: Sie weiß zu berichten, dass Salih als Köln-Kalker, der im Januar 2008 öffentlich und teilweise gewalttätig von seinen Kumpanen zum Opfer der rassistischen Scheißdeutschen hochstilisiert worden war, von einem „weißen Jugendlichen erstochen worden war. Höchstwahrscheinlich [!] [...] in Notwehr auf einen Angriff Salihs“ hin, . Noch im Frühjahr galt der „weiße Jugendliche“ als Deutscher, was er der Staatsangehörigkeit nach auch ist, und Täter. Seit man aber weiß – weil es nicht nur in der Kölner Lokalpresse, die man noch totschweigen konnte, sondern auch in der Bahamas zu lesen war – dass er unzweifelhaft in Notwehr gehandelt hat und so richtig deutsch nicht ist, sondern nur ein Russlanddeutscher, mithin einer von jenen, um deren Integration in die Gesellschaft es auch nicht so gut bestellt ist, hat man sich bei Somost überlegt, wie man einen aus Russland, der sich höchstwahrscheinlich gegen einen Raubüberfall gewehrt hat, weiterhin verunglimpfen könnte. So wurde aus dem deutschen Mörder ein Weißer – was in der rassenkundlich versierten Szene so viel wie Täter bedeutet. . .
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Justus Wertmüller (Bahamas 56/2008)
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