Monday, January 09, 2017

Sonntagsärger

Ein »Palästinenser« hat am Sonntag in Jerusalem einen LKW in Menschen gesteuert, die gerade aus einem Reisebus ausstiegen. Die jungen Soldaten waren auf einem Ausflug und machten Station auf der Promenade in Armon Hanaziv, einem beliebten Ziel in- und ausländischer Gäste und Bewohner der israelischen Hauptstadt. Vier Menschen wurden bei dem Anschlag ermordet, weitere verletzt.
Der Täter, ein, wie auch mitfühlende deutsche Medien schnell wußten, 28 Jahre alter Familienvater, lebte in Jabel Mukaber, einer »vernachlässigten Nachbarschaft«, aus der »viele der [..] Angreifer« stammen, die in den letzten Jahren mit Küchenmessern oder mit dem Auto israelische Passanten angegriffen haben« und – natürlich – nur die alleredelsten Motive für ihre jeweiligen Taten hatten.
»Als Auslöser der Gewalt«, heißt es etwa beim SPIEGEL, »gilt neben der Enttäuschung über den seit 2014 stockenden Friedensprozess auch der Ärger über die Ausbreitung jüdischer Siedlungen sowie der Streit über den Zugang zum Jerusalemer Tempelberg«, womit »palästinensische« Proteste und Riots gemeint sind, die sich regelmäßig gegen Besuche von Juden auf dem Tempelberg richten.
Die über den stockenden Friedensprozeß offenbar ganz besonders verärgerte Hamas feierte derweil den Anschlag als »mutige« und »heroische Tat« und verteilte Süßigkeiten an die Teilnehmer einer kurzfristig organisierten »Demonstration«, während die in den umstrittenen Gebieten herrschende Fatah damit beschäftigt war, den von Yassir Arafat eingeführten »Tag der Märtyrer« zu begehen.
Die israelische Regierung erhöhte nach dem Anschlag die Sicherheitsvorkehrungen in Jerusalem und kündigte eine rasche Zerstörung des Hauses des Attentäters an. Seine Leiche soll, anders als bisher üblich, nicht an seine Familie übergeben, sondern an einem geheimen Ort beigesetzt werden. IS-Anhänger, zu denen der Attentäter zählte, sollen in Administrativhaft genommen werden dürfen.
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