Der Bonner Islamist Bekkay Harrach, der in einem Video Deutschland drohte, ist nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden innerhalb von Al-Qaida an führender Stelle mit der Planung von Anschlägen betraut. Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab.
Der gebürtige Marokkaner, der seit 1997 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wurde nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden vom mittlerweile getöteten Planungschef der Qaida, Abu Ubaida, persönlich ausgebildet.
An seinem mutmaßlichen Aufenthaltsort Waziristan soll er unter dem Schutz des örtlichen Warlords Siraj Haqqani stehen. Ein Kommandeur aus dem Haqqani-Clan sagte dem "Spiegel", der "deutsche Gast" sei in fast alle größeren Anschlagsplanungen in der Region eingebunden.
Harrach ist bereits seit 2001 im Visier deutscher Sicherheitsbehörden, reiste zweimal in den Irak und wurde 2003 bei einem Zusammenstoß mit der israelischen Armee im Westjordanland verletzt. Zu Al-Qaida soll ihn der derzeit inhaftierte Islamist Aleem Nasir aus dem pfälzischen Germersheim vermittelt haben, der den Rekruten aus Bonn ein Empfehlungsschreiben mit auf den Weg gab. Über die Türkei reiste Harrach damit nach Iran, von wo aus ihn ein Schleuser nach Waziristan brachte.
Als Harrach sich 2007 in Richtung Pakistan absetzte, versuchte das Bundesamt für Verfassungsschutz mit der "Operation Toledana" zu klären, was die Umtriebe des Bonners am Hindukusch für die Gefahrenlage in Deutschland bedeuten. Im Frühjahr 2008 folgte Harrachs deutsche Ehefrau und verließ die Bundesrepublik, zusammen mit dem gemeinsamen, damals nur wenige Monate alten Sohn.
(ddp)
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