Die Bonner Ratspolitikerin Hülya Dogan (Foto, wdr) ist die erste Kopftuchträgerin, die für die BFF in ein deutsches Kommunalparlament zieht. Einige Bürger und eine Menschenrechtsaktivistin sehen Dogans neue Rolle kritisch.
"Das Kopftuch ist nicht nur ein Stück Stoff. Es ist eine Flagge für eine bestimmte politische Bewegung, genauer: für den politischen Islam", merkt Mina Ahadi an. Die gebürtige Iranerin ist Vorsitzende des Rates der Ex-Muslime. Die 52-jährige Wahlkölnerin hat ihrem Glauben vor Jahren den Rücken gekehrt. Darauf steht nach den Regeln des Islam die Todesstrafe. Seitdem wird sie von der Polizei bewacht.
"Im Iran wird das Kopftuch mit sehr viel Brutalität durchgesetzt genau wie auch in den anderen islamischen Ländern", sagt sie. Deshalb dürfe man hier nichts verharmlosen. Für sie ist die BFF "eine islamische Organisation, die bewusst Frauen mit Kopftuch in solche Positionen setzt. Und die muslimischen Frauen, die kein Kopftuch tragen kriegen dann Ärger zuhause. Es wird nämlich gesagt: 'Das ist eine Politikerin, die trägt ein Kopftuch, das musst Du jetzt auch tragen'", so Ahadi. Ratsmitglieder der anderen Parteien hingegen freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem BFF. "Ich habe ihr Programm gelesen, Wort für Wort, und ich habe nichts gefunden, was die Vermutung nahe legt, dass sie fundamentalistische Islamisten sind", sagt Georg Fenninger von der CDU. "Sie haben uns deutlich gemacht, dass sie sich für die Interessen der Muslime einsetzen werden. Auf die Auseinandersetzung freuen wir uns. "
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