Denn Obamas Angebot enthält nicht einmal die Forderung nach einem Rücktritt oder einer Auslieferung Bashirs. Dessen Regime nimmt die Offerte gerne an, dürfte aber nicht zu Zugeständnissen bereit sein, was die Menschenrechte angeht. Weder Iran noch Syrien, Nordkorea oder Burma, denen ähnliche Angebote gemacht wurden, ließen sich bislang vom spirit des Präsidenten beeindrucken. Geht es hingegen um US-amerikanische Interessenpolitik, im Falle des Sudan um sicherheitspolitische Kooperation gegen das al-Qaida-Netzwerk und die Rohstoffe im Süden des Landes, wird man sicher den einen oder anderen Vertrag schließen können.Doch dafür bedarf es keines Friedensnobelpreisträgers. Mit den »Bastarden« konnten US-amerikanische Regierungen, denen man deshalb Verlogenheit und Zynismus vorwarf, ebenfalls recht gut umgehen. Dass sie langfristig Regimes stärkten, die nicht nur die Bevölkerung ihres Landes unterdrücken, sondern auch die Nachbarländer destabilisieren oder angreifen, war einer der Kritikpunkte der Neocons an der traditionellen amerikanischen Realpolitik. Obama wird mit dieser Politik ebenso scheitern wie seine Vorgänger. Im Gegensatz zu ihnen verkauft er aber eiskalte amerikanische Realpolitik als hochmoralisches Angebot.
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