Saturday, July 06, 2013

Islamisten töten 29 Internats-Kinder

Im Nordosten Nigerias haben vermutlich Mitglieder der islamistischen Terrorsekte Boko Haram („Alles Westliche ist Sünde“) 29 Kinder und einen Lehrer eines Internats getötet. Laut Medienberichten sollen sie die Einrichtung nahe der Stadt Potiskum in der Nacht zum 6. Juli mit Gewehren und Brandsätzen angegriffen haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) kamen die Angreifer mit Benzinkanistern und setzten das Verwaltungsgebäude sowie einen Schlafsaal in Brand. Zahlreiche Tote hätten wegen der starken Verbrennungen bisher nicht identifiziert werden können. Insgesamt habe das Internat zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 1.200 Kinder beherbergt. Viele seien in Panik in den nahegelegenen Urwald geflohen. Unklar ist noch, wer genau hinter der Attacke steckt. Vermutlich handelt es sich aber um Mitglieder der islamistischen Terrorsekte Boko Haram. Erst Mitte Juni hatte die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) berichtet, dass Mitglieder der Sekte innerhalb von 24 Stunden mindestens 32 Menschen – die meisten davon Jugendliche – in Nordnigeria getötet hätten. Ein Sprecher der Terrorgruppe hatte nach den Überfällen angekündigt, dass Boko Haram nun auch gezielt gegen Jugendliche vorgehen werde, da sie mit den Sicherheitskräften kooperierten. Hunderte Jugendliche haben sich seit Jahresbeginn in Nordnigeria Selbsthilfegruppen angeschlossen, um die islamistischen Kämpfer aufzuspüren, zu melden oder den Sicherheitskräften zu übergeben. Bislang richteten sich die Anschläge der Terroristen vor allem gegen Christen und Vertreter staatlicher Organe. Dabei wurden seit 2009 mehr als 3.600 Personen getötet. Von den 165 Millionen Einwohnern Nigerias bekennt sich mehr als die Hälfte zum Islam. Der Anteil der Christen wird auf 40 bis 48 Prozent geschätzt.
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